Su; 1,
Aechtes Grün auf Wolle,
Um wollene Stoffe ächt grün zu färben, gibt
man ihnen erſt einen blauen Grund auf der Küpe,
fpület fie hernach in fließendem Waſſer, und läßt
fie von dem Walker reinigen, Hierauf ſiedet man
fie mit dem vierten Theile ihres Gewichtes Alaun
und mit dem ſechſten Theile Weinſtein anz welche
Quantitäten man verringert, wenn man helle Stu:
fen darſtellen will. Dann färbt man ſie eine halbe
oder drei Viertelſtunden in einem, nah Verhältniß
der verlangten Stufe ſtärkeren oder ſ{<wächeren
Waubade. Zu dunklen Stufen muß dieſes Farbez
bad fochen, zu hellen aber: ift diefes nicht nöthig.
Gewöhnlich färbt man die dunklen Farben zus
erſt, und dann in demſelben Bade die hellern.
Die“ ganz dunkelgrünen Farben erhalten zu-
legt eine Abdunkelung in einer Auskochung des
Gampecheholzed, die mit ein wenig fchwefelfaurem
Eifen verfegt iſt.
Zu Papageigrün und zu Kohlgrün wens
det man beinahe nur die Hälfte Wau an, läßt das
Bad nur eine kurze Zeit oder gar niht kochen, und
behandelt darin auch die Stoffe nur eine kurze Zeit.
E
Unächtes Grün auf Wolle.
Dieſes Grün ift von dem vorhergehenden darin
verſchieden, daß zu demſelben, anſtatt des Küpen-
blauen, das fächfifche Blau angewendet wird, mess
halb es auch fahfifhes Grün heißt.
Um daſſelbe zu erhalten ; gibt man dem Stoffe
eben ſo, wie zur Ausfärbung mit Wau, einen An-
ſud mit Alaun nnd Weinſtein. Hernach bereitet
ir