Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

  
  
Will man ihnen eine feſte grüne Farbe erthei- 
len, ſo ſiedet man ſie erſt gut ab, und gibt ihnen 
dann auf der Falten Küpe einen. blauen Grund. 
Dazu fhidt fih am beften diejenige, welche auf die 
im vorhergehenden Paragraphen angegebene Weiſe 
angeftellt worden ift, weil fie weniger fchwefelfaures 
Eifen, als die auf andere Weife angeftellten Falten 
Küpen enthält, was darum zu berüdfichtigen: ift, 
weil das Oxyd deſſelben, wenn es nicht gänzlich 
gebunden iſt, fich ſtärker oxydirt, und dadurch die 
gelbfärbende Subſtanz des Wau trübe macht. Die 
warme Küpe gibt mit Wau ebenfalls ein trübes 
Grün, weil ihr Blau an fich nicht ſo lauter iſt, wie 
das der falten Küpe. Der Grund davon liegt, nach 
des Ueberſezers Meinung, darin, daß die färbende 
Subſtanz der warmen Küpe gewiſſer Maßen in 
Schleim und Extraktivſto} des Waids eingewi>elt 
iſt, die falte hingegen aus lauter -Indig beſteht, 
welcher theils dur<h das Eiſen-Oryd des fchwefels 
ſauren Eiſens entſäuert, theild von der Schwefel: 
ſäure deſſelben aufgelöſt iſt. Die zwe>mäßigſte und 
einfachſte kalte Küpe zum Blaufärben der Baum- 
wolle und des Leinen für Grün iſ nach Dinglers 
Verſicherung diejenige, welche aus einem Theil Jn- 
dig, drei Zheilen fchwefelfauren Eifen und vier Theis 
len Kalk zuſammengeſeßt iſt. Nachdem man das 
Garn oder Gewebe gut geſpült hat, behandelt man 
es in ‘einem oder zwei Waubädern, die man mit 
ein “wenig Potttaſchhenlauge odeï Grünſpan verfegt 
hat. Dabei muß man die Erfahrung zu Rathe zie- 
hen} um das Verhältniß des Blauen und des Gel: 
ben zu einander nach dem Scheine, in welchem man 
die Farbe darſtellen will, zu treffen. Feſten grünen 
Farben gibt man dadurch Lebhaftigkeit, daß man 
das Garn oder Gewebe durch ein {waches Seifen- 
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
    
    
  
    
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