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ein Beweis, daß bie Kalkküpe mit fchwefelfaurem
Kupfer beladen if. Man muß fie daher ausfchd-
pfen, reinigen und von Neuem bereiten.
Achtes Kapitel.
Freßbeizdru> der Calicots.
Dieſe Art von Indiennen wird auf zweierlei
Meife verfertigtz man läßt die Freßbeize entweder
auf eine zur Hervorbringung einer Farbe aufges
dru>te Beize, oder auf eine dem Stúcke ertheilte
Sarbe- wirken.
Die Beize, deren man in dem erſten Falle fich
bedient, nennt man eine weiße Beize, weil ſie
durch Zerſtörung des von ihr berührten Theiles der
Farbebeize die Stelle deſſelben an der Verbindung
mit der Farbe verhindert, welche fie fonft würde
angenommen haben, und diefe folglich weiß bleibt.
Die Beize, welche man auf eine dem Stücke
ertheilte Farbe wirken läßt, nennt man eine gelbe
Beize, weil fie auf der Stelle, welche fie berührt,
die Farbe ins Gelbe treibt,
Man kann zwar das eine wie das andere Ders
fahren beſonders anwenden, aber auh zu gewiſſe
Deſſins beide Wirkungen mit einander verbinden,
wie wir bald ſehen werden.
Die Freßbeizen beftehen in mineralifchen und
vegetabilifchen Säuren, oder in Auflöſungen gewiſſer
metalliſcher und alkaliſcher Salze.
Die fauren mineralifchen Freßbeizen, deren man
fih am häufigften bedient, ſind die Schwefelſäure,
die Salpeterſäure, die Salzſäure und das Königs=
waffer; unter den’ vegetabilifhen Säuren die Eis
tronenfäure, die Weinfteinfäure und die Sauerflees
ſäure, welche man zuweilen, um ihre Wirkung zu
verſtärken, mit etwas Schwefelſäure vermiſcht. Dieſe
Freßmittel múſſen mit arabifchem Gummi, oder mit
Tragant, oder mit Stärke verdi>t werden.