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aus Sauerſtoſ} oder Waſſerſtoff beſtehen ; jene nennt
man Sauerſtoffſäurèn ; dieſe Waſſerſtoffſäuren. Sie
haben faft alle einen fauten Geſhma>, färben meh-
rere blaue Pflanzenfarben, namentlich die Laémus-
tinkfur, voth, und bilden mit den Metallotyden ei:
gene Verbindungen, die man Salze nennt. Die
meiſten Säuren find im Waſſer auflöslih und kom-
men nur mit dieſem verbunden vor, einige ſind feſt
und einige gasförmig.
Erſter Artikel.
Von der Schwefelfäure.
Die Schwefelſäure iſt eine Verbindung des
Schwefels mit Sauerſtoff, die man in der Natur
ſelten rein, in den Gewäſſern vulkaniſcher Länder,
aber häufig mit Alkalien, Erden und Metalloxyden
verbunden antrifft.
Im Großen wird fie entweber durch Verbrens
nen des Schwefels in Bleifammern erzeugt, oder aus
dem grünen fchwefelfauren Eiſen (dem Eifenvitriol)
dur Deftillation bei heftigem Neuer ausgefchieden.
Das erſte iſt das Verfahren der Engländer; das
zweite gefchiehet in Sachfen, vornehmlich in Nords
hauſen. Daher gibt es im Handel zwei Sorten
Schwefelſäure, engliſhe und ſächſiſche.
Die reine Schwefelſäure iſt eine farbe- und
geruchloſe Flüſſigkeit von einem äußerſt ſauren und
âßenden Geſchma> und ölartiger Conſiſtenz, weshalb
fie auch unter dem Namen Vitriolól bekannt iſt.
Shre eigenthümliche Schwere beträgt 66 Grad de
Baumefchen Areometers, bei welcher fie nicht mehr,
als ungefähr den vierten Theil ihres Gewichts Waf:
fer enthält, welches nicht von ihr zu ſcheiden iſt.
Wenn die reine concentrirte Schwefelſäure der
Luft auögefegt, ift, ſo zieht ſie vermöge ihrer großen
fet
als
die
len
den