Full text: Lehrbuch der gesammten Färberei auf Wolle, Seide, Leinen, Hanf und Baumwolle.

Zweiter Artiker. 
Bon der fchwefligen Säure, 
Die fhweflige Säure ift ein durch Verbrennen 
des Schwefels in atmoſphäriſcher Luft erzeugtes Gas, 
welches aus Schwefel und Sauerſtoff beſtehet, aber 
weniger von dem letztern enthält als die Schwefel- 
ſáure. Sie ift farblos, hat einen eigenen erſti>en- 
den Geruch und einen unangenehmen ſchwefligen 
Sefhmad, ift nicht brennbar und röthet die Lad: 
mustinktur. In der Färberei dienet ſie zum Bleichen 
der Wolle und der Seide, wovon wir an dem ges 
hörigen Orte handeln werden. Uebrigens verbindet 
ſie ſi ſehr {nell mit dem Waſſer zu flüffiger fchwef- 
liger Säure, von welcher in der Färberei kein Ge- 
brauch gemacht wird. 
Dritter Ar tikel. 
Von dex Salpeterſäure (Scheidewaſſer). 
Die Salpeterſäure hat ihren Namen von derm 
Salpeter, aus welchem ſie dur< Deſtillation mit 
Schwefelſäure ausgezogen wird. Sie beſteht aus 
Stiekſtoff und Sauerſtoff, und kann niht ohne Waſs 
fer dargeſtellt werden. 
Die reitie Salpeterſäure iſt daher flúſſig, farb: 
los, durchſichtig, ſie hat einen beſondern fehr unans 
genehmen Geruch und einen äußerſt ſauren Geſhma>. 
Sie rôthet die La>kmustinktur ſehr ſtark, färbt alle 
vegetabiliſhe und thieriſche Subſtanzen ſogleich gelb, 
und zerſtört ſie. Ihre eigenthümliche Schwere bes 
trägt, wenn fie ſehr concentrirt iſt, 40 Grad des 
Bauméſchen ‘Areometers. Jn dieſem Grade der 
Stärke wird fie jedoch in der Färberei nicht ange- 
wendet, fondern nur im 28ften, oder höchftens im 
Soiten. 
    
   
  
  
  
  
  
   
   
     
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.