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verdienen. — Für dieſe ſchrieb ih niht, — denn
ſie gedeihen nie !
In den jezt baureichen Zeiten verdient die täg-
lihe Erfahrung, daß junge Leute fi ohne alle er-
forderlihe Kenntniſſe das Prädikat eines Archi-
tekten anmaßen, beſondere Beherzigung. Der hohe
Schwung, welchen junge Kunſt - und Wiſſenſchaft-
befliffene jegt erreicht haben, mag vielleicht die Ur-
ſache ſein, warum aud) dad Studium der Bau-
funf niht in ſeiner ganzen Ausbreitung, in feiner
wiffenfchaftlichen Verzweigung verfolgt und mehr
fliegend als gehend betrieben wird. Ein Flug nach
Rom — wenn auh unausgerüſtet mit den nöthi-
„gen Vorkenntniſſen , welche erforberlih ſind, das
wahrhaft Schöne zu erkennen und das Beſſere von
dem Schlehtern zu ſondern — und wieder zurüd;
der bloße Name des Meiſters , deſſen Schüler man
fi) nennt; eine lange Reihe von Dienſtjahren in
einem untergeordneten Poſten des Baufachs 2c. —
ſcheint jeht im Allgemeinen die erſte und ſicherſte
Empfehlung zur Erlangung der wichtigſten Poſten
im Baufache zu ſein. — Ob aber dabei der ſichere
Weg nicht verfehlt, ob das Eigenthum der Staats-
bürger nicht gefährdet wird und ob der Staat dabei ge-
winnt? — das mögen die Geiftesprodufte folcher
Baumeiſter, mögen die täglihen Erfahrungen un:
nüß verſhwendeter Summen entſcheiden.
Die Leitung öffentlicher Unternehmungen und
Anftalten erfordert aber allemal Männer , welche
gründliche Kenntniſſe der vielſeitigen Verzweigung