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nächften Umgebungen der Straße; die Art und Größe
der Benugung (Frequenz); der mehr oder mindere Zus
tritt von Luft und Lichtz die ungemeine Verſchiedenheit
des Materials 2c. üben einen ſo unendlichen Einfluß auf
die Wahl der Unterhaltungs-Methode und Anordnung der
Arbeiten aus, daß es ein vergebliches Bemühen ſein
würde allgemein gültige Vorſchriften darüber aufzuſtellen.
Einzelne Regeln find an verſchiedenen Stellen dieſer
Schrift ausgefprochen worden; «8 bleibt aber immer
Hauptbedingung:
„daß der Beamte, dem die Yuffiht über die Straßen
„anvertraut iſt, es ſich zum Studium machen muß, die
„pafiendfte Unterhaltungsweile aus genauen Beobachtun-
„gen und eigenen Erfahrungen herzuleiten.“ .
Nur eine ſorgfältige , gewiſſenhafte Bemühung ſich
dergleichen Erfahrungen zu fammeln, wird den Straßen:
bau- Beamten in den Stand ſetzen, ſeiner Pflicht — die
ihm überwieſenen Straßen möglihſt gut und wohlfeil zu
nnterhalten — zu genügen. ;
Wir wollen no< auf einige Punkte verweiſen, welche
ſih insbefondere auf die Funktion der Straßenwärter bes
ziehen:
Die Wärter müſſen die naſſe Witterung wählen,
um die Ausbeſſerungs- Materialien einzubringen , weil ſie
dann den Koth leicht abziehen fönnen, und weil überdieß
— da das Straßenplanum ein wenig erweiht iſ
— die Verbindung des neuen Materials (Steinſchlag,
Sand, Kies) mit der Oberfläche leichter vor ſh geht.
Das Verbleiben von Koth und Staub auf der Straße
muß man ſorgſam verhüten und ſie unmittelbar vor Aufs-
bringen des Unterhaltungs materials beſeitigen, beſonders
wenn die Straße auf einem kreidigen oder thonigen Grunde
liegt. Der Koth dringt außerdem mehr und mehr in den
Straßenkörper ein, das Waſſer ſi>ert tiefer und tiefer, er-
weicht ihn und macht ihn immer mehr dafür empfäng lich ; bei
ſtarkem Froſt wird dann die Verbindnng noch mehr zerſtört
und alle Theile des Straßenkörpers verlieren ihren Zus
fommenhang und ihre wechfelfeitig befeftigende Lage.