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den. Ueber das Abſte>en des Nivellements 2c. iſt $. 65
u. a. ſpeciell gehandelt.
Würden unter den Stadtſtraßen , niht ſowohl zur
Ableitung des Waſſers aus den Häuſern, als des Regen-
waſſers , unterirdifhe Schleußen und Abzüge erfordert,
jo würde e8 im natürlich fchlechten Boden außerordent:
lih zur Feſtigkeit und Dauer eines Straßenpflafters bei:
fragen, wenn man fie ganz nah Art der Chauffeen mit
über einander liegenden Wölbungen bauete und über
Aflafterte.
Es müßte nämlih auf die abgerundete Oberfläche
eine Art Wölbung von großen Steinen als Grundlage
gemacht werden, welche mit drei bis vier, immer allmälig
Eleineren ‚Steindeden in abnehmender Steigung nach der
Mitte zu, und endlich mit einer gleih hohen Sandde>e
zu dem Pflaſter betragen würde. Sreilich würde eine
ſolhe Anlage ſehr koſtbar werden und nur da zu wählen
fein, wo auf andere wohlſeilere Weiſe kein feſter Grund
zu erlangen wäre; auch dürfte dann, wie fihon oben
voraudgefegt wurde, der Bau der Schleußen in der Mitte
der Straße ſchwierig, ſtörend für die Anwendung des
Verfahrens und folglich auch koſtbar werden; denn ſolls
ten die Wölbungsde>en über die Schleußen weggehen,
ſo würden dieſe ſehr tief liegen müſſen und in den \elten-
ſten Fällen angebracht werden können. Auch würden die
Vorkehrnngen zu ihrer Reinigung und möglich eintreten:
der Reparatur umſtändlicher und daher ebenfalls koſtſpie-
liger werden, Würde man aber die Schleußen nach der
Waſſerſtandshöhe legen , ſo würden ſih in den meiſten
Fällen wenigſtens die untern Wölbde>en in zwei Theilen
an die Seitenwände: der Schleußen anlegen und dieſe
verſlärkt werden müſſen.
In Anſehung der Gründung oder des Verfahrens
bei alten Straßen, welche bereits von Häufern. begrängt
find und wo entweder {on altes Pflaſter liegt, oder
doch ſchon ein feſter Grund da ift, indem die Straße aus
weichem und moraſtigem Boden herausgehoben ſein muß,
bleibt zu bemerfen: daß dann nur das alte Pflaſter aufs