Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

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fall gibt. Deshalb arbeitet man ein Bohlenſtü Fig. 29, 
Taf. 1], nicht vollſtändig auf, ſondern verſhneidet nur 
bis ab und leimt den Reſt mit der Fuge cd auf eine 
neue Bohle. Bei der Wahl der einzelnen zu verleimen- 
den Streifen gilt dasſelbe, was darüber bei den Roh- 
leiſten geſagt wurde und empfiehlt ſih hier beſonders die 
Streifen ſo knapp wie möglich zu bemeſſen, damit möglichſt 
wenig Holz wegzukehlen if. Das Verleimen geſchieht 
ebenfalls mit Käſe und Kalk durh Leimzwingen. Der 
verleimte Vorderteil des Geſimſes wird zuerſt an der Rüd- 
wand ſauber gehobelt. Man bedient fi) hierzu des 
„Schiffhobels.“ Zum Kehlen gebrauht man als Unter- 
lage einen Kloß, welcher genau die Schweifung der inneren 
Seite des Geſimſes hat. 
Auf dieſer Unterlage ſind mehrere Stifte eingefchraubt, 
auf welche das Geſims geſchlagen wird, und welche es 
beim Profilieren feſthalten. Das Kehlen geſchieht mit 
einem Hobel, welcher ſämtliche Glieder zugleih hobelt und 
mit Backen verſehen iſt. Dieſe Hobel haben keine gerade 
Bahn, ſondern eine der ſtärkſten Schweiſung entſprehend 
gebogene. Man gebraucht zu jedem Profil zwei Hobel, 
einen rechten und einen linken, um, je nahdem die Faſern 
des Holzes laufen, bald in der einen, bald in der an- 
dern Richtung hobeln zu können. Steht nicht ſehr gutes 
und ſ<li<tes Holz zur Verfügung, ſo thut man beſſer, 
jedes Glied einzeln zu bearbeiten. Man fertigt ſih hierzu 
möglichſt kurze Hobel, immer aber für jedes Glied einen 
rechten und einen linken, Hat man mit dieſen das Profil 
gefehlt, ſo werden die rauhen Stellen mit dem Schaber 
beſeitigt. Dieſe haben die Form der einzelnen Glieder 
und hat man wieder je einen rechten und einen linken 
nötig. Fertigt man die Schaber aus Stahlble<h und ge- 
braucht dieſelben ohne Heft, ſo kann man, wenn die 
Schneide von beiden Seiten angeſchliffen wird, für jedes 
Glied mit einem Schaber auskommen. 
Jn neuerer Zeit werden wieder viele Spiegel- und 
Bilderrahmen angefertigt, deren Eden nicht vou geraden 
Linien, ſondern von Kreisbögen gebildet werden. Die 
      
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
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