Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

     
   
     
   
   
    
    
    
    
   
    
    
   
    
    
    
   
    
    
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auf je 1/2 kg Leim bis zu 125 g Kernſeife in dem Waſ- 
ſer löſt. Der Grund wird dadurch geſchmeidig und wenn 
die Kreide vecht fein geſhlämmt (ſandfrei) iſt, ſo kommt 
dieſer Grund dem mit China clay bereiteten ſehr nahe, 
ohne andere läſtige Eigenſchaften zu beſizen, welche ſpäter 
beſprochen werden. 
Will man China clay anwenden, ſo muß beim An- 
rühren des Grundes auf andere Weiſe verfahren werden. 
Man gießt nur eine kleine Portion, ca. 11 Leimlöfung 
in das Gefäß, in welhem man den Grund anrührt, bringt 
ſolange fein geſiebte China clay hinzu bis die Maſſe ſo 
did wird, daß fie fi faum rühren läßt und arbeitet nun 
ſolange durch, bis ſih keine Knötchen mehr zeigen. Als- 
dann verdünnt man dieſe Maſſe mit ungeſähr 21 Leim- 
löſung, ſett wieder unter beſtändigem Rühren ſoviel China 
clay hinzu, daß ein ſehr ſteiſer Teig entſteht, verdünnt wieder 
und ſo fort, bis man beim legten Verdünnen die verlangte 
Menge von der paſſenden Konſiſtenz erreicht hat. Wollte 
man die China clay auf die gewöhnlihe Weiſe mit der 
Leimlöſung miſchen, ſo würde fi ein Teil derjelben zu 
Boden ſetzen und beim Durchrühren das Sieb ſo verſtopfen, 
daß die Maſſe nicht durhgerührt werden könnte. Verfährt 
man aber wie angegeben und verdünnt den diden Teig 
niht früher, als bis er feine Knötchen mehr zeigt, ſo iſt 
das Durchgeben dur<h ein Sieb ganz überflüſſig. Zum 
Anmachen des Grundes ſoll man fi, wie es noch viele 
Vergolder thun, keiner Holzgefäße bedienen. Man nehme 
emaillierte Töpfe von Gußeiſen, die in jeder Eiſenhandlung 
zu haben und welche groß genug ſind, um den Grund von 
ca. 3 kg Leim darin anzurühren. Dieſe Töpfe: geſtatten 
die Reinlichkeit anzuwenden, die bei allen Gefäßen zu Leim- 
grund unbedingt nötig iſt. Jn Holzgefäße dringt der Leim 
ein, wird beſonders im Sommer nah und nach faul und 
teilt jo dem friſhen Leim die Fäulnis mit. 
Jun heißen gewitterſhwülen Sommertagen kommt es 
vor, daß der Leim vor der vollſtändigen Auflöſung, wäh- 
rend er no<h auf dem Feuer ſteht, faulig wird (umſchlägt) 
und weggeworfen werden muß. Dieſem Uebelſtande kann 
  
	        
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