Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

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erſten Anſtrich macht man niht zu Did, die folgenden 
fönnen ſtärker ſein. Ein viermaliger Anſtrich auf eine 
ſaubere Holzſläche genügt vollfommen, wenn er die Dide 
eines Mefferrüdens hat. Das Tupfen der erſten drei 
Anſtriche mit dem Pinſel iſ zwar nicht zu verwerfen, doch) 
erreicht man in dev Regel denſelben Zwe> der Haltbarkeit 
der einzelnen Anſtriche aufeinander, wenn dieſelben weder 
zu heiß noh zu kalt aufgetragen werden. Man erwärmt 
den Grund ſolange, bis er beginnt ein brennendes Ge- 
fühl hervorzurufen, wenn man denſelben vom Pinſel oder 
Rührſpatel auf den Ballen der Hand laufen läßt. Wäh- 
rend des Wärmens, wenn diefes auf offenem Feuer ge- 
\hieht, muß der Grund fleißig gerührt werden, da er 
fonft anbrennt, d. h. fi am Boden des Gefäßes feſtſetzt. 
Bmwedmäßig ift es in der Werkſtatt eine Waſſerblaſe im 
Ofen zu haben, die mit einem abnehmbaren Helm ver- 
ſchen ſein muß. Aus dem Helm führt ein Rohr ins Freie, 
um die fi) entwidelnden Dämpfe abzuführen. Jn die 
Blaſe ſezt man die Gefäße, in denen der Grund gewärmt 
wird. Dieſe Einrichtung eines verde>ten Waſſerbades hat 
noh den Vorteil vor der Anwendung eines offenen, daß 
der Grund keine feſte Haut während des Erwärmens be- 
fommt. Der Grund von China clay ſett in der Blaſe 
die Maſſe am Boden ab und muß deshalb vor dem 
Gebrauch tüchtig umgerührt werden. Die Ausgabe für 
Einrichtung der eben beſchriebenen Blaſe mit Helm bezahlt 
fih ſehr bald dur die Zeiterſparnis beim Rühren der 
Leimlöſung und des Grundes. Beim Verarbeiten des 
Grundes muß derſelbe ebenfalls öfters umgerührt werden 
und zwar ‚bevor ſih eine feſte Haut an der Oberfläche 
bildet. FJ aber ſhon ein, wenn auh nurx \<waches Häut- 
hen entſtanden, ſo darf man dieſes nicht mit unter ‘die 
ganze Maſſe rühren, weil dieſelbe dadurch grießig wird. 
Das Auftragen des Grundes muß fo gefchehen, daß der 
ſelbe möglichft gleichmäßig auf alle Teile des zu vergol- 
denden Gegenſtandes aufgeſtrichen wird und diejenigen 
Teile, welche nicht vergoldet werden, möglichſt frei davon 
bleiben. Beim Grundieren von Nohleiften muß man 
  
      
    
   
   
  
  
    
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
   
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