Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

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tene Kerbe und hält den Pinfel beim jedesmaligen Aus- 
ſtreichen immer in derſelben Lage. ft diefer abgeftrichen, 
bilden die längſten Haare des Pinſels die breite Spitze 
desſelben ohne eine Lücke zu laſſen. Ein Pinſel, welcher 
in feiner Spige Yüden hat, iſt zum Firniſſen unbrauchbar, 
weil ſih dadur< der Firnis ſtreifig aufträgt. Ift das 
Haar, aus dem der Pinſel gebunden iſ, nicht lang und 
geſchmeidig genug, ſo führt er in die tief gekehlten Stellen 
der Leiſten oder eines Gliedes weniger Firnis als an 
andere. Dieſe Stellen bleiben dann heller und geben der 
Leiſte ein in der Farbe unegales Ausſehen. Nach dem 
Eintauchen ſtreicht man den Pinſel an dem Drahte ſo weit 
aus, daß er beim Ausſtreihen nur wenig Goldla> aus- 
fließen läßt. Wird zuviel aufgeftrichen, fo läuft der Fir- 
nis, ſobald die Leiſte ſenkrecht geſtellt wird, an derſelben 
herab und bildet ſogenannte „Thränen“. Das Auftragen 
geſchieht in einem egalen Zuge der ganzen Länge der Leiſte 
nah. Man hält den Pinſel dabei ſo, daß deſſen Stiel 
mit der Leiſte faſt einen rechten Winkel bildet und die 
langen Haare des Pinſels auf der Leiſte nachſchleppen. 
Die Leiſte wird wie beim Anfchießen in einen paffenden 
Einſchnitt des Bos gelegt. Man gibt zwei bis vier 
ſolcher Anſtriche, je nahdem der Firnis viel oder wenig 
Farbe enthält, und beſchreiben wir zuerſt dieſe Arbeit, 
wie dieſelbe an einer Leiſte von ca. 25 bis 30 mm Breite 
und ohne matte Glieder ausgeführt wird. Für fchmale 
Veiſten ſtellt man den Firnis ſo zuſammen, daß er nur 
zweimal aufgeſtrihen wird, für breitere Leiſten viermal. 
Bei viermaligem Streichen iſt es leichter möglich, der Leiſte 
ſowohl an den Enden als in der Mitte eine egale Farbe 
zu geben und eine Stange ſo dunkel als die andere zu 
ſtreihen. Zweckmäßig iſ es mit einem Finger der linken 
Hand den Pinſel an die Anſicht der Leiſte anzuhalten, 
damit auh dieſe gleichzeitig ganz gleihmäßig gefirnißt 
wird. Sobald eine Leiſte einmal geſtrichen iſt, ſet man 
dieſelbe hinter oder neben den Arbeitstiſh in die Stellage 
zum Tro>nen und legt von der Stellage eine tro>ene 
oder noch nicht gefirnißte Leiſte auf. Unftatthaft ift es 
     
       
    
  
  
  
  
  
    
    
    
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
  
  
  
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