Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

     
    
    
    
     
    
     
   
   
    
   
    
    
    
     
   
   
   
  
     
  
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der erhalten niht das feine Lüſtre, als wenn dieſelben 
von Grund auf mit Matte geſtrichen werden. 
Schließlih muß noh darauf aufmerkſam gemacht wer- 
den, daß man bei der Aufbewahrung der Firnis - und 
Mattier-Pinſel ſorgfältig verfahren muß. Man ſtreicht, 
wenn der Pinſel niht mehr gebraucht wird, denſelben an 
dem Draht tüchtig aus, ſtreicht noh zwiſchen zwei Fingern 
die Bahn vet egal und hängt ihn, den Stiel nah un- 
ten an einem ſtaubfreien Orte, am beſten in einem Schranke 
auf. Will man den Pinſel wieder gebrauchen, ſo bringt 
man ihn wieder in den Firnis, oder iſt er zu hart gewor- 
den, weiht man denſelben in erwärmten Spiritus. auf. 
Wird der Pinſel niht gebraucht, ſo darf er niht im Fir- 
nis ſtehen bleiben, weil fi) dadurch die Haare bleibend 
krümmen. Um das Krümmen der Haarpinſel ganz zu 
vermeiden, bringt man am Stiele ein kleines Häkchen von 
Draht jo an, daß man den Pinfel daran an dem Anftreiche- 
draht aufhängt und ihn ſo außer Berührung mit dem 
Boden des Firnisgefäßes bringt. 
Den Goldfirnis und die Matte darf man nicht, wenn 
ſie niht gebraucht werden, in dem Streichgefäß ſtehen laſ- 
ſen, ſelbſt niht während der Mittagsſtunde, da fid) durch 
die Verdunſtung das Verhältnis im Firnis ändert und 
derſelbe aus der Luft Waſſerdunſt anzieht. Den von der 
Arbeit übrig gebliebenen Firnis fchüttet man nicht wieder 
in die große Vorratsflaſche zurü>, ſondern bewahrt den- 
ſelben in einex kleinern beſondern Flaſche auf und filtrirt 
dieſen bei Gelegenheit wieder, denn bei der größten Rein- 
lichkeit kommen Staub - und Silberteilhen in den Firnis, 
welche die Schönheit der Ladierung ſehr beeinträchtigen. 
Man jest vor dem Filtrieren au etwas Alkohol zu, um 
den verdunfteten zu erſetzen.
	        
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