Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

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Fünftes Kapitel. 
GelbſtreiGen und Einpacken der Holdleifien. 
Nachdem die gefirnißten Leiſten tro>en geworden ſind, 
wird die Rücwand derſelben gelb angeſtrihen. Man ver- 
wendet hierzu eine niht zu ſandige gelbe Erde und ver- 
miſcht dieſelbe mit etwas Kreide, da die Farbe der gelben 
Erde zu grell iſt. Die Farbe wird mit Leimlöſung ange- 
rührt, damit dieſelbe nicht abfärbt. Das Gelbſtreichen ge- 
ſchieht mit einem ſteifen abgenüßten Borſtpinſel. Beim 
Gelbſtreihen darf die Leiſte, wie beim Polieren, nur im 
Falz angefaßt und muß Sorgfalt darauf verwendet wer- 
den, daß die Farbe niht auf das Profil übergeſtrichen 
wird, 
Sobald der Anftrich getro>net iſt, werden die Leiſten 
in Papier gepa>t. Am zwe>mäßigſten verwendet man 
hierzu Ellenpapier von der nötigen Breite, welches die 
Bapierfabrifen auf Beſtellung liefern oder welhes man 
ſich durch Zerſchneiden der Ellenpapierrollen mit einer fein 
gezahnten Holzſäge in der nötigen Breite abſchneidet. Je 
nah der Stärke der Leiſten verpa>t man die Stangen ein- 
zeln bis zu aht Stü zuſammen in einem Paket. Wenn 
mehrere Stangen zufammengepadt werden, legt man die 
Leiſten ſo aneinander, daß fi) die Bergoldung nirgend 
berühren kann. Jn Fig. 39, 40, 41, Taf. 1, ſieht 
man, wie die Leiſten geſtellt werden müſſen. Auf dem 
Arbeitstiſche ſtellt man zwei Böde auf, deren Oberkanten 
gepolſtert, und an der vom Arbeiter abgewendeten Seite 
mit einer Leiſte verſehen ſind, damit die Leiſten niht von 
dem Bode herabrutſhen können. Man wi>elt nun mit 
der linken Hand die Leiſten haltend, mit der rechten Hand 
das Ellenpapier von einer etwa 10 cm di>en Rolle ſpiral- 
förmig um die Leiſten und befeſtigt das leßte Ende mit 
Kleiſter. 
Man kann auch in einzelne Bogen pa>en, indem man 
fih von dieſen Streifen ſchneidet, deren Breite die Leiſten 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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