Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

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ſelſtrihe nicht fihtbar fein ſollen. Aus dieſem Grunde 
wenden auh die Vergolder in der Regel die „Leimmatte“ 
an, d. h. eine Miſhung von Peim mit einer feinen gelben 
Farbe. Die Matte trägt man auf verzierte Rahmen mit 
einem weichen Fiſchhaarpinſel oder beſſer mit einem echten 
Zobelhaarpinſel auf und beſchneidet die polierten Teile 
ganz genau. 
Zweites Kapitel. 
Felvergoldung verzierter Rahmen. 
Die Oelvergoldung findet nur auf matten Teilen der 
Spiegel- und Bilderrahmen ſtatt. Dieſelbe hat die Leim- 
vergoldung faſt allgemein verdrängt. Die Delvergoldung 
iſt haltbarer als die Leimvergoldung und unterſcheidet ſich 
nur wenig von der Leimvergoldung, erfordert aber zu ihrer 
Ausführung viel weniger Arbeit und weniger Uebung. 
Wie bei der Leimvergoldung das Poliment und der darin 
enthaltene Leim das Bindemittel zwiſchen dem Blattgold 
und der Grundierung oder den Verzierungen bildet, jo 
bildet bei der Oelvergoldung der Oelgrund oder „das 
Anlegeöl“ das Bindemittel. 
Um ein bequemes Arbeiten zu geſtatten, muß das 
Anlegeöl ſo beſchaffen ſein, daß es innerhalb 12 Stunden 
ſoweit getro>net iſt, daß man darauf vergolden kann, d.h. 
es muß zwar noch kleben, darf fich aber nicht mehr ab- 
wifchen laſſen. Dieſe Eigenſchaft muß es 12 Stunden 
lang behalten und dann erſt ſoweit tro>nen, daß es niht 
mehr klebt. 
Wenn Leimgrund und Maſſe, woraus die Rahmen 
beſtehen, mittels Anlegeöl vergoldet werden follen, ſo muß 
zuvor ein Ueberzug gegeben werden, der das Einziehen 
des Anlegeöls in den Grund verhütet. Man verwendet 
hierzu eine Schella>auflöſung in Spiritus. Dieſelbe wird 
         
   
     
  
  
   
   
   
    
   
    
   
  
     
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