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zum Anlegen geeignet. Für die Tiefen der kleinen Ver-
zierungen werden ebenſo wie zum Beſchneiden der vor-
her glanzvergoldeten Glieder kleinere, zu den gröberen
Verzierungen und Flächen des Profiles größere Borſten-
pinſel gebrauht. Das Anlegeöl gießt man in ein kleines
Porzellangefäß, deſſen Oeffnung, wie beim Gefäß zum
Firniſſen der Goldleiſten, ebenfalls mit einem Abſtreiche-
draht von Meſſing verſehen iſt. Wenn das Anlegeöl
niht vollſtändig rein iſt, fo filtriert man daßjelbe vorher
dur< Wollpapier oder baumwollenes Filtrierpapier. Nach-
dem nur die Spitze des Pinſels in das Anlegeöl einge-
taucht iſt, ſtreicht man denſelben an dem Drahte tüchtig
aus, To daß faft nichts mehr herauzfließt. Je nachdem
das Oel raſcher oder langſamer tro>net, wird auch wohl
der Pinſel auf Papier nody mehr ausgeftrihen. Der An-
ſtrih muß ſo geſchehen, daß das Anlegeöl wie in den Tiefen
der Verzierungen ſo auf den größeren Flächen einen äußerſt
dünnen ganz gleichmäßigen Ueberzug bildet, es iſt daher
notwendig jede Stelle re<ht oft nah allen Richtungen zu
überftreichen. Man kann auch, um befjer beurteilen zu
fönnen, ob alle Stellen des Rahmens getroffen find, et-
was feine Farbe in das Anlegeöl mifchen. Hierzu wird
Zinnober oder feines orange Chromgelb verwendet. Der
geübtere Arbeiter wird dieſe Zuſäße jedoch weglaflen, für
ihn ſind dieſelben überflüſſig. An keiner Stelle darf mehr
Anlegeöl aufgetragen werden, als die Adhäſion der ge-
ftrichenen Fläche feſthalten kann; wird mehr aufgetragen,
fo läuft das Ueberflüſſige in den Tiefen zuſammen und
verurſacht, daß das Gold an dieſen Stellen „erſäuft“,
d. h. das Oel dringt durch das Blattgold hindurch, und
macht die Vergoldung „ſtumpf“, wobei ſie das metalliſche
glänzende Ausfehen verliert. Wenn man einen Rahmen
fertig angelegt hat, ſo ift e8 deshalb zwedmäßig nochmals
mit dem Pinſel alle Vertiefungen auszutupfen, um ganz
fiher zu fein, alles Ueberflüſſige weggenommen oder noh
verteilt zu haben.
Die Anlegepinſel müſſen ſorgfältig aufbewahrt wer-
den, Ein verdorbener Anlegepinfel ift nicht ſo leicht zu
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