Full text: R. v. Pöppinghausens Fabrikation der Goldleisten, der verzierten Rahmen und der Politurleisten (Hauptband)

Die Goldplattierung wird nur noch ſelten ange- 
wendet und dadurch erhalten, daß man eine dünne Platte 
Gold auf eine ſtärkere Kupferplatte legt und in glühen- 
dem Zuſtande zwiſchen einem Walzenpaare hindur<führt, 
wobei durch den Dru> eine o feſte Verbindung der bei- 
den Metalle hervorgebracht wird, daß man dieſelben durch 
mechaniſche Mittel nicht zu trennen vermag. Bei allen 
dieſen Vergoldungsarten wird zwiſchen dem Golde und 
dem zu vergoldenden Gegenſtande kein Bindemittel ange- 
wendet, wogegen bei der Blattvergoldung, mit der 
ſich das vorliegende Schriftchen zu beſchäftigen hat, Binde- 
mittel zur Anwendung kommen, durch welche ein Anhaf- 
ten des Goldes an den zu vergoldenden Gegenſtand er- 
zielt wird. Das Gold kommt dabei in Form ganz dünn 
geſhlagener Blättchen zur Anwendung. Je nachdem als 
Bindemittel bei der Blattvergoldung Leim oder Oelfirnis 
gebraucht wird, unterſcheidet man Leimvergoldung und 
Oelvergoldung. 
Die Blattvergoldung wird vorzüglih auf nicht me- 
talliſhen Gegenſtänden angewendet. Metalle vergoldet 
man nur dann mit Blattgold, wenn der Preis der Ver- 
goldung ein niedriger ſein ſoll, denn faſt alle Metalle, 
welche in der Jnduſtrie und der Technik vorkommen, laſſen 
ſih galvaniſch vergolden. Bei der galvaniſchen Vergoldung 
ift die Verbindung mit dem Golde eine ſo innige, daß 
dadur< große Dauer bedingt iſt. Die verbreiteſte An- 
wendung hat die Blattvergoldung auf Gegenſtände von 
Holz gefunden und zwar teils als echte, teils als unete 
Vergoldung. Die ete Vergoldung wird mit echtem Blatt- 
gold ausgeführt, zu der unechten wird gefchlagenes Meifing, 
vom VBergolder „Metall“ genannt, oder echtes DBlattfilber 
gebraudt, Dem legteren wird ein goldähnliches Ausjehen 
durch Aufftreihen der jogenannten „Goldlad>e“ erteilt. 
Bei der häufigen Anwendung der Blattvergoldung iſt 
in der neueren Zeit das dabei anzuwendende Verfahren 
immer mehr vereinfaht , ohne dabei der Schönheit und 
Haltbarkeit der Arbeit Eintrag zu thun. Es iſt zwar 
rihtig, daß alte Vergoldung in der Regel längere Dauer 
     
  
    
    
  
  
  
   
   
   
  
   
   
  
  
  
   
   
   
  
   
   
   
  
  
   
    
   
  
  
  
   
   
  
   
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