Full text: G. P. F. Thons's Fleischer- oder Metzger-Gewerbe mit allen seinen Nebenzweigen auf der Stufe jetziger Vervollkommnung

   
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Frankfurt 
18. Abth. 
  
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zu vifitiren. Ein ſolcher, der fih der Prüfung unter: 
wirft, muß zwei Hühner und einen Hahn zum Rabbiner 
bringen und zwar in Gegenwart des Stadtſchächters, 
welcher ihn das Schächten gelehrt hat. Er muß dem 
Rabbiner erzählen, wie er das Schächten gelernt hat, 
worauf ihm dieſer einige Fragen vorlegt, die jener be- 
antworten muß. Hat nun derſelbe die Fragen richtig 
beantwortet, ſo muß er die zwei Hühner und den Hahn 
in Gegenwart des Rabbiners und ſeines Lehrmeiſters 
\chächten. Von den drei Stück Federvieh erhält der Rab- 
biner zwei und der Lehrmeiſter das dritte, um der Juden: 
haft zu eröffnen, daß der Geprüfte ſeine Probe wohl 
beſtanden habe. Nur Mannsperfonen dürfen ſ{hä<hten 
und Niemand unter dem 15. Jahre ſeines Alters wird 
dazu gelaſſen. 
Das Atteſtat, welches der Rabbiner dem Geprüften 
ausftellt, lautet gewöhnlich folgendermaßen *): 
„Mit der Hülfe Gottes! 
dem geſeßerfahrnen Moſes Samuel. 
Ich habe ihn probirt mit vielen Proben und habe ihn 
geſunden, daß er vollkommen in der Gelehrſamkeit und 
ſonderlich in der Lehre vom Schlachten und Viſitiren. 
Die Schlachter von unſerer Stadt haben von ihm be- 
zeugt, daß er geſchi>t ſei mit der Hand, in Probirung 
des Meſſers und der Lunge. Er iſt mit ihm ins S<hlacht- 
haus gegangen uud hat nichts gefehlt, darum ſoll ihn 
auh meine Hand gründen und mein Arm ſtärken und 
ich gebe ihm die Erlaubniß zu fhlachten und die Lunge 
zu vifitiren, allerwegen, wo feine Hand etwas antrifft. 
Mean darf fih auch verlaſſen auf fein Schlachten und 
Viſitiren, au ohne Zwang. Er nimmt auh über ſich, 
kein Vieh vor coscher zu erkennen, bis er die Lunge her- 
ausgenommen. Er nimmt auch ferner auf ſich, die Lehre 
*) Buxt. Syn. Ind. p. m. 612. . 
  
   
    
  
   
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
  
    
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
   
   
	        
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