Full text: Die Kunstformen der Philosophie

  
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s’equivoquer en une seule feuille d’arbre .. .“ (80). Wir denken unwillkürlich an 
Hobbes oder Rousseau, wenn Critilo zu Andrenio sagt: „Tu as öt& heureux, de n’avoir 
jJamais eu pour compagnie, que des bötes sauvages, et moi malheureux, de n’avoir eu 
que celle des hommes, chacun d’eux est un loup ravissant anim& Yun contre lautre, 
et le pire de tous les &tats est d’&tre n& homme“ (48). 
:°) Das Buch, 1832 geschrieben, hat einen sachkundigen, freilich etwas um- 
ständlichen Erläuterer in George Frederic Parsons gefunden. Vergleiche dessen Aus- 
gabe, Boston 1889. 
»1) Das zwölfte Axiom lautet: „Les faits ne sont rien, ils n’existent pas, il ne 
subsiste de nous que des lIdees.“ ÖOeuvres complötess de M. de Balzac, Etudes 
philosophiques et &tudes analytiques. (La comödie humaine, XVIe vol., Paris 1846, 
p: 201.) - 
32) Eberhard Zirngiebl, Friedrich Heinrich Jacobis Leben, Dichten und Denken, 
Wien 1867, S. 25. Vergleiche Ferdinand Deycks, Friedrich Heinrich Jacobi im Ver- 
hältnis zu seinen Zeitgenossen, besonders zu Goethe. Frankfurt am Main 1848, S. 49 ff. 
— Wilhelm von Humboldt über den ‚„Woldemar“: „So reich aber die gegenwärtige 
Schrift auch an philosophischem Gehalt ist, so ist sie doch auf der andern Seite zugleich 
ein freies dichterisches Produkt und verdient vorzüglich als Kunstwerk, daß die 
prüfende Aufmerksamkeit dabei verweile.. Auch alle philosophische Absicht entfernt: 
ist das Ganze ein schönes anziehendes Gemälde interessanter Situationen; die Reihe 
der Begebenheiten geht, nur durch sich selbst bestimmt, mit ungezwungener Leichtigkeit 
fort, und das Raisonnement scheint wie von selbst und ohne Absicht hineinverwebt.“ 
(Gesammelte Schriften, herausgegeben von der Königlichen Akademie der Wissen- 
schaften, Werke I, 305, Berlin 1903.) Diese Würdigung scheint eher einer Ideal- 
vorstellung entsprungen als auf Grund eines unbefangenen Eindrucks gewonnen, Rahel 
hat das mit ihrem untrüglichen Instinkt erkannt: „Ich fand immer die Festsetzung 
eines Systems darin und nicht außerordentliche Charaktere, die mich es finden ließen, 
wenn ich sie untersuchte ..... Ein Kunstwerk muß mir aber nicht immer sagen, was 
es will, es muß es gleich zeigen.“ (Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. 
Berlin 1833, S. 67.) 
s) E. L. Th. Henke teilt in seinem Buch über Fries (Leipzig 1867, S. 150) 
folgende Briefstelle mit: „Die Mängel meines Buchs kenne ich nur allzu gut. Der 
Roman ist oft sehr unbeholfen fortgeführt. Macht denn meine Darstellung des Ver- 
hältnisses zwischen Julius, Cäcilie und Amalie einen ordentlichen Eindruck? Taugen 
meine Mädchen etwas? Und die ganze Erzählung am Schluß hat sie Haltung, hat sie 
Rundung genug? ... Gewinnt das Buch bedeutend durch die Einkleidung in den 
Roman? oder tun am Ende die Dialoge denselben Effekt? viel leichter sind sie.“ Nicht 
unerwähnt dürfen die schönen Worte bleiben, die dem ersten Bande von „Julius und 
Evagoras oder: die Schönheit der Seele“ (2. Auflage, Heidelberg 1822) vorausgeschickt 
sind: „Für leise Hoffnungen, vielleicht auf ferne Zukunft, gestaltete sich im Sommer 
des Jahres 1811 der Traum dieser Rede, zur Ermahnung gemeint, denn der Redende 
hoffte, wie Deutsche hoffen. Der gewaltige Umschwung einer rasch wechselnden Zeit 
eilte der Rede voraus. Als Erinnerung nehmt hin, was in Hoffnung gesprochen war.“ 
32) Vergleiche: In memoriam Gustave Flaubert. Herausgegeben von Dr E. W: 
Fischer, Leipzig 1913, S. 77. 
3) Wilhelm Dilthey, Das Erlebnis und die Dichtung, 6. Auflage, Leipzig 1919, 
S. 393, Melitta Gerhard, Der deutsche Entwicklungsroman bis zu Goethes Wilhelm 
Meister, Halle 1926, S. 162 ff. 
s) Obgleich Wilhelm Dilthey bereits das Wichtigste über den Philosophen Carlyle 
gesagt hat (Gesammelte Schriften, Leipzig 1921, IV, S. 507 f£.), ließe sich vielleicht 
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