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Hochansehnliche Versammlung,
Verehrie Kollegen,
Liebe Kommilitonen!
Zum vierten Male ist der Tag vorübergegangen, an
welchem unser Vaterland durch das wortbrüchige Vorgehen
Rußlands zum Kriege gedrängt worden ist, und morgen wird
sich zum vierten Male der Tag erneuern, an welchem Eng-
land über das Deutschland herfiel, das sich nach zwei Seiten
zu verteidigen hatte. Dazwischen fällt der Tag, an welchem
die Universität ihres erhabenen Stifters gedenkt. Eng ver-
knüpft sich die Erinnerung an den Ausbruch des großen Welt-
krieges mit der an jene schwere Zeit, in welcher König
Friedrieh Wilhelm III. durch Begründung der Berliner Uni-
versität eine Schmiede für die großen geistigen Waffen
Deutschlands schuf. Millionen kräftiger deutscher Männer
kämpfen draußen für das Vaterland; sie geben uns die feste
Zuversicht auf den Sieg in dem ungleichen Kampfe. Daheim
aber hält uns der Geist hoch, dem König Friedrich Wilhelm
mit den Worten: „Der Staat muß durch. geistige .Kräfte er-
setzen, was er an physischen verloren hat“, Ausdruck ge-
geben hat.
Zwischen den großen Kriegen entstanden, welche Anfang
des vorigen Jahrhunderts Preußens tiefen Niedergang und sein
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