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Betonrohre. 297
Von innen kann das abgeleitete Wasser infolge seines Gehaltes an
Salzen oder Säuren, die natürlich infolge der Eigenart der verschie-
denen Abwässer besonders vielseitig sind, den Beton vernichten ent-
weder direkt durch den Gehalt an aggressiven Bestandteilen oder durch
nachträgliche Entstehung einer chemischen Verbindung (Schwefelsäure
aus Schwefelwasserstoff)!.
a) Zerstörung von außen.
Allgemeine Maßnahmen.
1. Dükerbildung.
Die Rohrleitung kann durch Füllen mit dem abgeleiteten Wasser
in einen Düker verwandelt werden, vorausgesetzt, daß dieses unschäd-
lich ist. Auf diese Weise wird dem schädlichen Wasser von außen der
Eintritt in die Rohrleitung durch den Innendruck verlegt und der
Beton geschützt.
2. Ableitung.
Man kann durch eine etwas tiefer verlegte Drainageleitung das
schädliche Wasser ableiten und so die eigentliche Leitung vor dem
Zutritt des schädlichen Wassers bewahren.
3. Abhaltung.
Die Abhaltung des schädlichen Wassers durch Lehm- oder Beton-
umstampfung verhindert gleichfalls dessen schädliche Wirkung. In
einfacheren Fällen genügt Schutzanstrich mit Pech oder Bitumen, das
in Solventnaphtha gelöst ist. Dieser Anstrich vervielfacht die Lebens-
dauer der Rohre.
4. Widerstandsfähiger Zement.
Zwischen den einzelnen Zementen sind ganz offenbar Unterschiede
in bezug auf Widerstandsfähigkeit gegen die einzelnen Wässer. Diese
Unterschiede lassen es geboten erscheinen, für jeden speziellen Fall den
richtigen Zement heranzuziehen. Salzwasserbeständige Zemente sind
keineswegs in allen vorkommenden Wässern gleich widerstandsfähig.
Während beispielsweise Tonerdezement hohe Widerstandsfähigkeit
gegen Kohlensäure und Sulfat aufweist, ist er weniger widerstands-
fähig gegen Alkali. Alkalibeständiger sind wiederum Hüttenzemente,
also die hochofenschlackenhaltigen Zemente. Sie eignen sich also be-
sonders bei Arbeiten in Sulfat, während sie bei freier Schwefelsäure
wieder dem Tonerdezement unterlegen sind. Erzzemente sind besonders
widerstandsfähig gegen Sulfat und übertreffen in dieser Beziehung die
Portlandzemente. Auch Erzzemente, die mit Hochofenschlacke ver-
mahlen werden, weisen gleichfalls hohe Widerstandsfähigkeit gegen
Sulfat auf. In Kohlensäure sind die Tonerdezemente den Hütten-
zementen, besonders aber dem Portlandzement überlegen. Die diesbe-
vn Grün: Betonrohre, Vortrag auf dem Intern. Kongreß in London vom 19.
bis 24. April 1937, International Association für Testing Materials, Group B:
Inorganic Materials, London 1937 S. 59.
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