Full text: Die electrische Beleuchtung

  
10 Die electrische Beleuchtung. 
die Gebirge von Guadarama geschafft. Die ersten Installatio- 
nen wurden im März 1862 gemacht, im Juli waren, deren 
8 im Betrieb und wurde das Licht bis zum 15. October be- 
nutzt. Die Beleuchtungsdauer in dieser Periode war 3717 Stun- 
den. Nachdem die Arbeiten in Folge der strengen Witterung 
3 Monate unterbrochen waren, wurden die Nachtarbeiten im 
Februar 1863 wieder aufgenommen und bis zum 12. Juni, 
dem Datum der Vollendung der Arbeiten, fortgesetzt. Die Be- 
leuchtungsdauer in dieser zweiten Periode war 5700 Stunden, 
es wurde somit im Ganzen während 9417 Stunden bei elec- 
trischer Beleuchtung gearbeitet. Das Licht war während 
dieser ganzen Zeit schön und regelmässig, die Beleuchtung 
der Arbeitsplätze mehr als ausreichend, ohne dass das Licht 
die Arbeiter blendete. Es gelangten parabolische und hyper- 
bolische Reflectoren zur Anwendung, letztere verdienen aber 
den Vorzug. Das zur Beleuchtung verbrauchte Material kostete 
Fres. 2:90 per Lampe und Stunde. Gegenüber den früher 
benutzten Fackeln bot die electrische Beleuchtung eine 
Ersparniss von circa 60 Percent. Berücksichtigt man aber, 
abgesehen von dem lästigen Rauch und der geringen Leucht- 
kraft der Fackeln, weiter noch die zu ihrer Instandhaltung 
erforderliche Zeit, so springen die grossen Vorzüge der elec- 
trischen Beleuchtung hell in’s Auge. Die Furcht, dass bei 
Nachtarbeiten im gleichen Zeitraum ein geringeres Arbeits- 
quantum bewältigt wird als bei Tagarbeiten erscheint unbe- 
gründet. Im Sommer arbeitet der nicht den Einwirkungen 
der Hitze ausgesetzte Arbeiter mit mehr Energie und bringt 
mehr fertig; in kalten Nächten arbeitet er aber um sich zu 
erwärmen; in keinem Falle wurde bei Nachtdienst weniger 
fertig gemacht, als bei Tagdienst.“ 
„Die eleetrische Beleuchtung leistete gleichfalls bei den 
unterirdischen Bergwerksarbeiten in Guadarama wesentliche 
Dienste. Die Tiefe der Schächte war 22", jede Galerie 
hatte eine Länge von 16%. Durch die Sprengungen und die 
Lampen der Arbeiter war nun die Luft so verdorben, dass 
sich die Arbeiter immer nur kurze Zeit unten aufhalten 
konnten und auch die Lampen nicht mehr brennen wollten. 
Da die Arbeit dringend und kein Ventilationsmittel zur 
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