Full text: Lehrbuch der Kupferstecherkunst, der Kunst in Stahl zu stechen und in Holz zu schneiden (Chalcographie, Siderographie und Xylographie), oder theoretisch-praktische Anweisung zur Verfertigung von allen Arten von Kupferstichen in allen Manieren, zum Stahlstich, zum Zeichnen, Radiren und Stechen auf Zink, so wie zum chemischen Abdruck solcher Platten, und zur Holzschneidekunst nach der ältern und neuern Methode

  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
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Nadel hinlängliche Freiheit, wenn man ihn nicht zu 
die aufftreicht; indefjen muß man fich fehr in Acht 
nehmen, beim Aufftreichen den Aesgrund nicht felbft 
aufzulöfen, und überdieß hat diefer Firniß den Nach- 
theil, daß er fehr Iangfam und im Sommer faft 
gar nicht trodnet, hat man ihn aber gebraucht, um 
den Wachsrand zu verflreichen und man läßt ihn 
nicht gehörig trodnen, fo gewättigt man, daß das 
Scheidewaffer unter ihm durch die Platte anfrißt, 
Ein Dedfirniß, der alle Vortheile in fich vers 
einigt ohne Nachtheil zu haben, ift eine Auflöfung 
von Eolophonium in Terpentinöl, welche man nad 
Befinden und je nachdem man fi) daran gewöhnt 
bat, mit etwas Lampenruß oder mit Zinnober vers 
mifcht, welches jedoch nicht eher gefchehen darf, als 
bis man ihn brauchen will. Wenn man: mit dies 
fem Sirniß etwas deden will, um wieder darauf zu 
arbeiten, fo muß man ihn dünn auftragen, er frode 
net indefjen fehr fchnell, fowohl im Sommer alö 
im Winter. 
E. Särben des AebgrundS®. 
Da der Aebgrund auf die Platte aufgelragen 
immer noch das Kupfer durchfcheinen läßt, fo ift & 
nothwendig, um die Zeichnung auf demfelben zu fes 
ben, ihn mit einer Farbe zu überziehen. 
Die ältern Kupferftecher bedienten fich hierzu 
eines Anftrih8 von Kremmnißerweiß, dad ganz fein 
im Waffer verrieben und mit etwas Ochfengalle und 
Gummiwaffer vermifcht wurde. Da die Auftragung 
Diefer Farbe fchwierig ift, diefelbe mitunter aber leicht 
abfpringt, noch mehr aber dazu DVeranlafjung gibt, 
das Scheidewaffer zu verunreinigen und zu fehwäs 
chen, fo bat man fie in der neuern Zeit fat ganz 
aufgegeben, und zieht diefem Anftrich dad fogenannte 
Unräuchern vor. 
Zu diefem leßtern bedarf man des gelben Wadhs- 
   
   
   
  
  
  
  
  
  
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