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Allgemeine Oryktognosie.
2. Das rhomboedrische*) Crystallisations--
system.
(Drey- und dreygliedriges und sechsgliedriges Cryst.system;
Weiß. Monotrimetrisches S. Hausmann. Hexagonales
S.; Naumann. Drey - und einaxiges S.)
§. 72.
Dieses System schließt solche Crystallformen in sich,
bey welchen drey einander schiefwinklig (unter 6(>0) in ei
ner Ebene schneidende Dimensionen **) einander gleich, aber
von einer vierten, der Arendimension, welche senkrecht auf
ihnen steht, verschieden sind. Alle hieher gehörenden For
men lassen sich entweder aus einem Rhomboeder, (welches
jedoch kein bestimmtes ist, wie im vorhergehenden Systeme
die Würfel- und Oktaederform, sondern von verschiedener
Art seyn kann), oder aus einer mit dem Rhomboeder in
nächster Beziehung stehenden gleichwinklig-sechsseitigen Doppel
pyramide ableiten. Daher zerfallt dieses System in 2 Ab
theilungen, i) das einfach-rhomboedrische, oder das
rhomboedrische System im engern Sinne, und 2)
das dihexaedrische Syftem-
a. Das rhomboedrische System im engeren Sinne.
Drey - und dreygliedriges System; Weiß.
Man kann dieses entweder mit Weiß als ein bloßes
hemiedrisches, nämlich als das in Absicht auf seine Crystall-
formen auf die Hälfte reducirte diheraedrische, oder mit
Mo Hs als ein für sich bestehendes, einfaches Crystallisations-
*) Der Kürze wegen im weiteren Sinne so genannt, statt,
wie es eigentlich heißen sollte, das rhomboedrisch-
dihexaedrische.
**) Am Rhomboeder und Dihexaeder sind diese 3 Dimen
sionen diejenigen, welche deren Seitenkanten mit einander
verbinden.