Object: Mechanik und Akustik (1. Band (=1. und 2. Buch))

  
Lippenpfeifen. 715 
an zwei gegenüberliegenden Punkten faßt und auseinanderzieht, so bildet 
sich eine Ritze, wie sie unsere Figur zeigt, deren Ränder von Kautschuk 
sind, und wenn man dann unten in das Rohr hineinbläst, so erhält man 
einen Ton, der um so höher wird, je stärker die beiden Lippen angespannt 
Bier 779. 
  
      
         
    
     
   
  
   
werden. Man kann dabei ganz deutlich die Vibrationen der beiden Kautschuk- 
lippen sehen, welche die Ritze bilden. 
$ 238. Mitteilungen der Schallschwingungen zwischen festen, 
flüssigen und gasförmigen Körpern. Wenn mehrere feste Körper unter- 
einander zu einem ganzen verbunden sind, so verbreiten sich die von einem 
Teile dieses Systems ausgehenden Vibrationen mit der größten Leichtigkeit 
als fortschreitende Wellen über die ganze Masse; an der Grenze angekommen, 
gehen nun aber die Wellen nur teilweise in das angrenzende Mittel, einen 
luftförmigen oder flüssigen Körper, über, teilweise werden sie reflektiert und 
durch die Interferenz der reflektierten Wellen mit den neu ankommenden 
bilden sich in den einzelnen Teilen des festen Systems stehende Schwin- 
gungen. Ein solches System bildet ein ganzes, welches sich, wenn ein Punkt 
in Schwingungen versetzt wird, wie ein einzelner fester Körper in einzelne 
schwingende Teile abteilt, die durch Schwingungsknoten getrennt sind. Jeder 
einzelne Teil verliert gewissermaßen seine Individualität; seine Verbindung 
mit den benachbarten Stücken hindert ihn, so zu schwingen, wie es geschehen 
würde, wenn er allein wäre. 
Savart hat viele Versuche über diesen Gegenstand gemacht; er hat 
seine Apparate auf mancherlei Weise abgeändert, um zu zeigen, dab sich die 
Vibrationen wirklich über ein ganzes System von Platten, Streifen, Glocken, 
Saiten usw. verbreiten. Unter den Resultaten, die in seiner Abhandlung!) 
niedergelegt sind, wollen wir folgendes Beispiel hervorheben, welches den 
!) Ann. de Phys. et de Chim. T. 25. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.