Full text: Mittheilungen über die technische Erziehung in Nord-Amerika

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Die Fakultät für Bergwesen und Naturwissenschaften, wie ınan also die 
Bergschule richtiger bezeichnen müfste, wurde auf Anregung ihres jetzigen Vorstehers Thomas 
Egleston, eines früheren Schülers der Ecole des Mines zu Paris, in’s Leben gerufen. Die 
Entstehungsgeschichte, welche van Amriage*) mittheilt, zeigt, wie der Gründer nur durch 
Ausdauer und in dem festen Bewulstsein von der Nothwendigkeit und Nützlichkeit einer 
solchen Anstalt es trotz anfänglichen Fehlens jeglicher Mittel verstanden hat, seinen Plan 
geräumigen Hause und erzieht jähr- 
durchzusetzen. Jetzt befindet sich die Anstalt in einem g 
lich über 200 Studirende. 
Die Zunahme zeigt folgende Liste: 
1864—1865 . . . 48 Studirende 
1865—1866 . . . 9 5 
1866—1867 . . . 121 > 
1867—1868 . . . 122 5 
1868—1869 . . . 9 » 
1869 1830... 2,7% 5 
139 1801... .. 91 5 
1871-1822. '.... 116 5 
1812-1873... 146 5 
1873—1874. . . 168 S 
1874—1875 . . . 202 = 
1875—1876 . . . 222 > 
Mit Recht wird gegenwärtig die New-York’er Bergschule als die wohlausgestatteste 
derartige der ganzen Welt (vielleicht mit Ausnahme der St. Petersburger) bezeichnet. 
Der Umfang der Lehrgegenstände greift indessen weit über das Feld hinaus, welches 
man in Europa mit dem Begriff einer Bergschule oder besser Bergakademie verbindet, von 
der man nur in erster Linie Bergwissenschaft, in zweiter, und hier noch oft in der Berech- 
tigung bestritten, Hüttenwissenschaft allein erwartet. Die Bergschule zu New-York ist viel- 
mehr in ihrem Lehrplane einem deutschen Polytechnikum entsprechend, so dafs wir im 
Columbia College in der That mehr den Charakter einer Universität (mit fehlender philo- 
logischer und theologischer Fakultät) haben, deren philosophische Fakultät als Bergschule 
bezeichnet ist. 
Der Unterricht an der Bergschule zerfällt nämlich in fünf Parallelabtheilungen: 
1. Maschinenbau (Civil-Engineering), 2. Bergwesen, 3. Hüttenwesen, 4. Geologie und Natur- 
geschichte, 5. Chemie. 
Allgemeine Einrichtungen. 
Die allgemeinen Einrichtungen der Hörsäle, Laboratorien und Uebungsräume, zeichnen 
sich durch vorzügliche Ventilation und treffliches Licht aus. Für bequeme Aufhängung von 
Zeichnungen ist überall gesorgt. Die Fenster können abgeblendet werden, um — eine sehr 
gebräuchliche Methode in Amerika — durch die Laterna magica Bilder von den Gegenständen, 
welche behandelt werden, auf die Wand zu werfen. Die Sessel stehen einzeln, sind mit 
Schreiblehnen versehen und erheben sich amphitheatralisch vom Katheder aus. Gras-, Wasser- 
*) An historical sketch of Columbia College in the City of New-York 1754—1876. 
 
	        
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