§ 10. Die PoissoN’scbe und LAGRANGE’sche Formel.
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2 1 dp/ db dq/ db da dp/ da dq/
t . =l \ dt dq/ dt dp/ dq/ dt dp/ dt
+ ((a,H)b)-((b,H)a) = 0.
folglich geht mit Hilfe von 20) die Gleichung 23) über in:
Diese Gleichung entstellt aber sofort aus 19), indem man (a, b)
statt a setzt und ergiebt sich so der Poissonsche Satz, welcher lautet:
25) Sind a und b zwei Integrale des Systems 9), so ist (a,b)
ebenfalls ein Integral desselben Systems.
Ueberträgt man denselben auf das System 8), so ergiebt sich:
Sind a und b zwei Integrale des Systems 8), so ist auch:
ein Integral desselben Systems.
Der PoissoN’sclie Satz liefert also sofort aus zwei Integralen ein
neues und zwar durch blosse Differentiation. Allerdings kann
dieses eine Function der beiden gegebenen sein und es kann sich
auch auf eine blosse Constante oder 0 reduciren. Es kann aber
auch in Wirklichkeit ein ganz neues Integral sein. In diesem Falle
kann man es wieder mit den beiden ursprünglichen combiniren und
erhält zwei weitere Integrale. Indem man in derselben Weise weiter
geht, kann man immer neue Integrale herleiten, bis man schliesslich
auf solche stösst, welche aus den schon vorhandenen zusammengesetzt
sind. Es kann sein, dass dies erst geschieht, wenn man die ge
brauchte Anzahl 2 n erreicht hat, es kann aber auch der Kreis sich
früher schhessen. Die folgenden Untersuchungen werden diese inter
essanten Umstände vollständig erleuchten.
Als Anwendung des PoissoN’schen Satzes wollen wir aus zwei
Flächenintegralen das dritte ableiten. Es ist hier:
((5, H), a) = (- ( H , b ), o) = - ((H, b), a),
24)