§ 12. Das kanonische System von Integrationsconstanten.
111
und müssen dieselben unmittelbar aus 15) durch einfache Vertausch
ung der gestrichelten mit den ungestricheiten Buchstaben folgen. Setzt
man in 15) oder 16) t — t', so müssen sie nach der gemachten An
nahme identisch übergehen in:
In den PoissoN’schen Ausdrücken (a, b) hat man nun für a und
b zwei der Functionen zu setzen, welche auf den rechten Seiten der
Gleichungen 16) stehen. Weil sie von t unabhängig sind und in
(a, b) Differentialquotienten nach t nicht Vorkommen, kann man schon
vor der Differentiation für t irgend einen Werth, z. B. t' setzen. Dann
gehen aber die Functionen pi, q{ direct in pi und qi über und man
findet dann auf der Stelle:
also die Bedingungen für ein kanonisches System.
Schliesslich wollen wir noch die offen gelassene Frage beant
worten, ob zwei Integrale a und b mit Hilfe der wiederholten Anwen
dung des PoissoN’schen Satzes nach und nach alle Integrale liefern
können. Das eine a können wir ohne Weiteres = oq annehmen. Das
andere b ist dann eine Function der oq und ß,- und die Gleichung 1)
ergiebt sofort:
Wenn also b, als Function von ßj angesehen, keiner Differential
gleichung (2 n — 2) ter oder niedrigerer Ordnung genügt, welche nur
oq und b in ihren Coefficienten enthält, so folgen aus 19) 2 n — 2
neue Integrale, welche mit a und b zusammen die nothwendige An
zahl bilden. Giebt es aber eine solche Differentialgleichung, so kann
die Combination mit b die noch fehlenden Integrale ergänzen, oder
auch nicht. Jedenfalls ergiebt sich die Möglichkeit, und noch mehr,
•es ergiebt sich als allgemeiner Fall, dass zwei Integrale alle übrigen
17) pi = p/, qi = qi -, resp. p/ = p { , qi = q { .
18)
(pi, qi) = 1 >
(in,q f i) = 0, (X> ¡J.),
(pi, P?) = (qi, 9r) =
(«> h ) = -gß-» folglich:
’l
19)
(a, (a, b)) —
u. s. w.