§ 20. Unser Sonnensystem betrachtet als System von n Punkten. 153
aus homogenen concentrischen Schalen gebildet werden, da eine
solche Kugel nämlich einen äusseren Punkt vollkommen streng so
anzieht, als ob ihre Masse im Schwerpunkt vereinigt wäre. In der
Tliat lässt sich der Einfluss der Abweichung eines Planeten von der
Kugelgestalt nur bei der Bewegung eines Satelliten um ihn und der
bahn nachweisen.
Man sieht also, dass mit grosser Annäherung die Sonne, die
können, welche keiner anderen Einwirkung als ihrer gegenseitigen
Anziehung unterworfen sind. Indessen giebt es in diesem Systeme
noch Partialsysteme, nämlich je einen Planeten und dessen Satelliten,
auf welche man in erster Linie jene Annäherung anwenden kann.
Betrachten wir z. B. die Sonne, die Erde und den Mond. Da die
Erde von der Sonne ungefähr vierhundertmal so weit entfernt ist,
als vom Mond, so ist der Einfluss der Sonne auf die relativen Bewe
gungen von Mond und Erde, im Verhältniss zu den zwischen Mond
und Erde wirkenden Kräften, wenn M die Masse der Sonne und m
die Summe der Erd- und Mondmasse bezeichnet, von der Ordnung:
also trotz der über 300,000 mal so grossen Masse der Sonne verhält-
nissmässig klein. Doch ist er zu gross, als dass er sich nicht be
merkbar machen sollte und in der That werden die zahlreichen so
genannten Ungleichheiten der Mondbahn fast alle durch die Sonne
bewirkt.
Bedeutend geringer ist die Einwirkung der Sonne auf das In
ternum der übrigen aus je einem Planeten und dessen Satelliten ge
bildeten Partialsysteme, theils wegen deren geringerer Ausdehnung,
theils wegen ihrer bedeutenderen Masse und theils wegen ihrer grös
seren Entfernung von der Sonne.
Die bewegende Kraft, welche die Sonne auf den gemeinsamen
Schwerpunkt von Erde und Mond ausübt, ist nach Früherem, wenn
B die Entfernung desselben von der Sonne bezeichnet:
Einfluss der Abweichung der Sonne vielleicht noch bei der Merkur-
Planeten und die Satelliten als Massenpunkte angesehen werden
6
oder angenähert:
2 , 000,000 1
7 . 64,000,000 224