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III. Abschnitt. Die Theorie der Störungen.
hier vorliegenden Fall ein Mangel. Es wird Niemand einfallen, hier
aus den genialen Begründern der Theorie einen Vorwurf machen zu
wollen, vielmehr ist es ja eher ein Vorrecht des Genies, manches
vorweg zu nehmen, was späteren Zeiten Vorbehalten bleibt, fest zu
begründen.
Wenn nun auch ein strenger Beweis für die Convergenz fehlt,
so ist ihr Vorhandensein für eine ziemlich lange Zeit doch sehr
wahrscheinlich. Halten wir uns z. B. an die speciellen Störungen.
Diese, so v 7 ie ihre ersten Ableitungen werden für t — t 0 sämmtlicli
= 0. Die Störungen n ten Grades werden ganze homogene Functionen
w ten Grades der störenden Massen und daher ist es der Kleinheit
dieser Massen wegen wahrscheinlich, dass für nicht zu grosse Zeit
intervalle die Störungen mit dem Grade immer kleiner werden.
Da die Integrale von t 0 bis t gehen, so folgt, dass im Allge
meinen mit wachsendem t die Störungen immer grösser und grösser
werden und es ist ziemlich, wenn nicht ganz sicher, dass schliesslich
die Convergenz aufhört. Man muss deshalb auch hier ein sein’ langes
Zeitinterval in Stufen theilen und jede Stufe für sich nehmen.
Der Vorzug der Theorie der absoluten Störungen beruht auf der
Kleinheit der störenden Massen, nach deren Potenzen und Producten
die Störungen geordnet sind. Sie werden also, wie auch che Praxis
lehrt, zunächst bedeutend rascher und dann auch viel länger conver-
giren, wie die nach den Potenzen von t geordneten Entwickelungen,
bei denen der Vortheil der Kleinheit der störenden Massen ganz ver
loren geht. In der Praxis nehmen die Astronomen bei einer wirk
lichen Ausführung der Rechnung che Zeitintervalle klein genug, dass
sie sich mit den Störungen ersten Grades und den grössten Gliedern
derjenigen zweiten Grades begnügen können.
Schliesslich wollen wir noch che Störungen ersten Grades, welche
zugleich che wichtigsten sind, in eine sehr einfache und elegante ana
lytische Form bringen. Aus § 21 folgt, dass hier die Grössen X, Y, Z
ohne weitere Entwickelung gegeben sind, dass sie in —> ~~ >
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übergehen, wenn man für che Coordinaten che ersten Glieder der rech
ten Seiten von 8), also che sogenannten elliptischen Werthe einsetzt.
Die in diesem Paragraphen Nr. 11) eingeführte symbolische Grösse R
ist hier also wirklich vorhanden und zwar ist sie che Störungsfunction,
wenn man in diese für che Coordinaten ihre elliptischen Werthe setzt.
Die Integrale, w r elche in 15) und 16) stehen, sind nun so zu berech
nen, dass man R als Function der Elemente a, e, . . . und t aus