Full text: Die mathematischen Theorien der Planeten-Bewegungen

302 III. Abschnitt. Die Theorie der Störungen. 
in den Recherches astronomiques, Band II, vom Neuen berechnet hat, 
sind hier nicht aufgeschrieben worden. Ich will nur bemerken, dass 
die acht Planeten sich hier in zwei Gruppen theilen, in die der äusseren 
und die der inneren. Die erste Gruppe umfasst Jupiter, Saturn, Ura 
nus und Neptun. Die Wurzeln g l bis y 4 und y 4 bis y 4 hängen fast 
ausschliesslich von diesen vier Planeten ab und treten in den säcu- 
laren Gliedern nur die Winkel G 1 bis 6 r 4 und I\ bis U 4 mit bedeu 
tenderen Coefficienten auf. Die Winkel G 5 bis G 6 und T 5 bis r 8 
spielen nur für das innere System, welches aber auch an den säcu- 
laren Perioden des äusseren Systems Antheil nimmt, eine Rolle. Man 
sollte zunächst der Kleinheit der Massen der inneren Planeten wegen 
erwarten, dass die ihnen entsprechenden g und y, sowie die zuge 
hörigen Coefficienten bedeutend kleiner sind, als die übrigen. Dem 
ist aber nicht so. Denn ist auch z. B. die Jupitermasse etwa 400- 
mal so gross als die Yenusmasse, so kommt dafür die Venus der 
Erde über 14mal so nahe, als Jupiter und da die Anziehung dem 
Quadrat der Entfernung proportional ist, so ist klar, dass man das 
Verhältniss der störenden Einflüsse Jupiters und der Venus auf die 
Erde roh wie 2 : 1 zu schätzen hat. Nun kommt aber hinzu, dass 
die Venusbahn eine viel stärkere Neigung gegen die Erdbahn hat und 
dass also im Besonderen die Störungen der Ekliptik zum grossen 
Theil von der Venus herrühren. 
Der Langsamkeit der säcularen Störungen wegen kann man sie 
sehr gut für Jahrhunderte lang als der Zeit proportional annehmen. 
Ganz sicher geht man aber, wenn noch ein dem Quadrat der Zeit 
proportionales Glied hinzugefügt wird. Wählt man als Anfangspunkt 
der Zählung das Jahr 1800, so kann man die Excentricität der Erd 
bahn durch die Formel bestimmen: 
e = 0,01679207 — 0,0000004135 — 0,0000000000123£ 2 , 
aus welcher Formel folgt, dass die Excentricität abnimmt und zwar 
allmälig stärker abnimmt. 
Die sechste Tabelle endlich giebt eine Vorstellung von dem Ver 
lauf der Elemente der Erde während eines Zeitraumes von 200 000 
Jahren.
	        
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