Full text: Kepler. Galilei

III. 
Zurück nach Kos cana; auf der Höhe des 
Kuhmes. 
Achtzehn Jahre, wie schon erwähnt, durfte Galilei in 
Padua zubringen, und er hatte wohl daran gethan, wenn er 
an einem Orte geblieben wäre, an welchem er, namentlich 
nachdem die letzte große Verwilligung des Senates über mo 
mentane und dauernde Verlegenheiten hinweggeholfen hatte, 
für sein Schaffen die allergünstigsten Bedingungen fand. 
Aber im Herzen war er doch ein Toscaner geblieben, und daß 
ein aus der nie ganz vergessenen Heimat an ihn ergehender 
Ruf sympathische Ausnahme bei ihm finden mußte, darf uns 
in keiner Weise wundern. Und noch dazu, wenn dieser Ruf 
ein so ehrenvoller war, wie er ihm thatsächlich zuteil wurde! 
Der jugendliche Großherzog Cosimo II. war ein Freund 
der Wissenschaften und ein Verehrer Galileis, den er nur 
ungern im Dienste eines fremden Staates sah, und den für 
das Vaterland zurückzugewinnen, er für eine seiner ersten Re 
gentenpflichten hielt. Die Wünsche beider Männer kamen sich 
entgegen. Denn so gerne bisher auch der treffliche Lehrer 
seinen Verpflichtungen nachgekommen war, so erschien es ihm 
doch nachgerade wünschenswert, sich mehr seinen litterarischen 
Arbeiten und seiner Beobachtungsthätigkeit hingeben zu 
können^), und in Padua, wohin ja eben sein Rame stets 
neue Studierende lockte, war an Entlastung vorerst nicht zu 
denken. So klopfte er denn bereits 1609 schüchtern am Hofe 
zu Florenz an, indem er in einem Schreiben^), dessen Adres-
	        
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