—<sf 188 Zs>—
(Nlarius) aus dem fränkischen Städtchen Gunzenhaufen, der
nachmalige Hofmalhematicus des Markgrafen van Ansbach-
Brandenburg. Aus dem von ihm über die vier Nebenplaneten
geschriebenen Werke 41! ') geht unbedingt hervor, daß er sich
mit der Beobachtung der neuen Gestirne in der That ange
strengt und erfolgreich beschäftigt hat, aber für seine Behaup
tung, daß er bereits im Dezember mit einem ihm durch den
Geheimrat Fuchs von Bimbach aus Holland mitgebrachten
Fernrohre die Satelliten erkannt habe, bringt er keinerlei Ge
währ bei, und auffällig bleibt es, daß er erst in feinem 1611
erschienenen Kalender 1 ^) dem Publikum Nachricht von seiner
Entdeckung gab. Unser trefflicher Geschichtschreiber der Astro
nomie ist geneigt 421 ), dem Marius eine relative Priorität neben
der absoluten, die jedenfalls Galilei verbleiben müsse, zuzu
gestehen, allein Favaros Aufschlüsse über Mayrs Paduauer
Studienzeit und sein nicht eben nobles Verhalten bei dem
später zu besprechenden Streite über die Erfindung des Pro-
pornoualzirkels verleihen der Annahme Kraft, daß er, cii» er
selber nach den Medizeischen Gestirnen zu suchen begann, deren
Vorhandensein bereit» aus dem „Sternenboten" gekannt
habe 4 ^). Ihm bleibt jedoch unter allen Umständen da» Ver
dienst, sich um die Herstellung von Tafeln der Jupitermonde
bemüht und auch durch sein Fernrohr den ersten eigentlichen
Nebelfleck, denjenigen in der Andromeda, entdeckt zu haben 423 ).
Während noch der Sturm im Glase Wasser, den der
„Sternenbote" zuerst aufgerührt hatte, und der in nicht sehr
ferner Zeit eine weit bedenklichere Gestalt annehmen sollte,
nicht ausgetobt hatte, ging der, der ihn entfesselt, bereit»
wieder aus neue Jagdzüge am Srerneuhimrnel aus. Zunächst
fiel ihm der Saturn durch seine eigentümliche Umrißlinie aus,
und obwohl er bei der Schwäche seines Glases den frei-
schwebenden Ring, den erst Huygens (1659) al» solchen er
blickte, nicht erkennen konnte, so schien ihm seine Wahrnehmung
doch wichtig genug, um in einem Anagramme — ..altissimum