Full text: Kepler. Galilei

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(Nlarius) aus dem fränkischen Städtchen Gunzenhaufen, der 
nachmalige Hofmalhematicus des Markgrafen van Ansbach- 
Brandenburg. Aus dem von ihm über die vier Nebenplaneten 
geschriebenen Werke 41! ') geht unbedingt hervor, daß er sich 
mit der Beobachtung der neuen Gestirne in der That ange 
strengt und erfolgreich beschäftigt hat, aber für seine Behaup 
tung, daß er bereits im Dezember mit einem ihm durch den 
Geheimrat Fuchs von Bimbach aus Holland mitgebrachten 
Fernrohre die Satelliten erkannt habe, bringt er keinerlei Ge 
währ bei, und auffällig bleibt es, daß er erst in feinem 1611 
erschienenen Kalender 1 ^) dem Publikum Nachricht von seiner 
Entdeckung gab. Unser trefflicher Geschichtschreiber der Astro 
nomie ist geneigt 421 ), dem Marius eine relative Priorität neben 
der absoluten, die jedenfalls Galilei verbleiben müsse, zuzu 
gestehen, allein Favaros Aufschlüsse über Mayrs Paduauer 
Studienzeit und sein nicht eben nobles Verhalten bei dem 
später zu besprechenden Streite über die Erfindung des Pro- 
pornoualzirkels verleihen der Annahme Kraft, daß er, cii» er 
selber nach den Medizeischen Gestirnen zu suchen begann, deren 
Vorhandensein bereit» aus dem „Sternenboten" gekannt 
habe 4 ^). Ihm bleibt jedoch unter allen Umständen da» Ver 
dienst, sich um die Herstellung von Tafeln der Jupitermonde 
bemüht und auch durch sein Fernrohr den ersten eigentlichen 
Nebelfleck, denjenigen in der Andromeda, entdeckt zu haben 423 ). 
Während noch der Sturm im Glase Wasser, den der 
„Sternenbote" zuerst aufgerührt hatte, und der in nicht sehr 
ferner Zeit eine weit bedenklichere Gestalt annehmen sollte, 
nicht ausgetobt hatte, ging der, der ihn entfesselt, bereit» 
wieder aus neue Jagdzüge am Srerneuhimrnel aus. Zunächst 
fiel ihm der Saturn durch seine eigentümliche Umrißlinie aus, 
und obwohl er bei der Schwäche seines Glases den frei- 
schwebenden Ring, den erst Huygens (1659) al» solchen er 
blickte, nicht erkennen konnte, so schien ihm seine Wahrnehmung 
doch wichtig genug, um in einem Anagramme — ..altissimum
	        
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