Messungen auf einer Planetenscheibe.
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man die stärker hervortretenden Flecke und Merkmale gleichsam als Punkte
1. Ordnung mit aller durch directe Messung erreichbaren Genauigkeit ausmisst und
in das daraus entstehende und orientirte Netz die schwächeren und zarteren Ge
staltungen und Schattirungen nach dem Augenmaass einträgt. An dieser Stelle möge
kurz das Verfahren der Messung erläutert werden, indem auf den Planeten Mars
Bezug genommen wird. Es wird hierfür nöthig sein, von den Gleichungen auszu
gehen, welche zwischen der Lage der Planetenachse im Raume und der Lage, in
der sie von der Erde aus gesehen wird, bestehen; dieselben sind bereits oben
(pag. 109) gegeben, sollen hier aber in theilweise anderer Form und Bezeichnung
wiederholt werden.
Die Fig. 323 stelle eine um den Mittelpunkt C des Planeten beschriebene
Kugel dar; ADB sei der grösste Kreis, den eine durch C dem Erdäquator
parallel gelegte Ebene auf derselben ausschneidet, P p
der Nordpol des Erdäquators, P' der Nordpol des
Aequators des Planeten, E der Punkt, in welchem
ein von C nach dem Mittelpunkt der Erde gezogener
Strahl die Kugel schneidet.
Bezeichnen dann ft und J die Länge des auf
steigenden Knotens des Planetenäquators auf dem Erd
äquator und ihre gegenseitige Neigung («ft, = AR. des
Nordpols des Planeten — 270°, J — 90° — Deel, des
Nordpols), a und ö die geocentrische Rectascension
und Declination des Planeten, P den Positionswinkel der Planetenachse, i den
Winkel, den die letztere (positiv gerechnet nach Norden) mit der Richtung
Planet-Erde macht, oder die planetographische Nordpolardistanz der Erde, q den
sogen. Polwinkel der Erde oder den Winkel am Nordpol des Planeten, der von
den Declinationskreisen des Nordpols des Erdäquators und der Erde (£) gebildet
wird, von jenem ab ostwärts gezählt — so ist
/C
J)
■{PD = 7 AD = ft - 90°
PP ' = /
7 PE = 180° -+- a
mithin PE — 90 ° + 0
sin i sin q — cosò cos (ft — a)
sinicosq — — sin 8 sin J-V- cos 0 cosJ sinfä-a)
cos i = — sin 0 cos J — cos 0 sin Jsin (ft—a),
oder wenn
taug N — cotang 0 sin (ft — a)
gesetzt werden
cotang (ft — a) sin N
tang q =
tang i — —
EPP ' = ft — a -b 90°
PEP 1 = — P
PP' E — q
P‘E = i,
sin isin P— — sin J cos (ft — a)
sin ¿cos P=cosJ coso -sin J sin 0 sin (ft-a)
tang N' = — taug j sin (ft — a)
cotang (ft — a) sin N 1
sin ( jV — J)
tang (N — J)
cos q
ta ng P —
cos (JV‘ — 8)
Es ist klar und geht auch aus dem letzten Ausdruck hervor, dass die Lage der
Planetenachse im Raume durch mindestens zwei zu verschiedenen Epochen ge
messene Werthe des Positionswinkels P bestimmt wird. Da ft und J gegenwärtig
sehr angenähert bekannt sind und es sich daher nur um kleine Verbesserungen
und die Bestimmung etwaiger Präcessionsänderungen handeln kann, so genügt
die Gleichung zwischen den Differentialen:
cos q sin J
sin 1
sin q
sin i
dj = dB