Bestimmung aus Declinationsdifferenzeh.
>33
Bruchtheil einer Windung in Mittel zusammengezogen werden, die Coéfficienten
a', ß\ a", ß" . . . abgeleitet.
Die Bestimmung des Schraubenwerthes durch Sterndurchgänge setzt voraus,
dass das Fernrohr während der Dauer der Beobachtung eines Durchganges seine
Lage nicht verändert und namentlich keine Drehung um die Stundenachse er
leidet; man muss daher auch thunlichst jede Drehung des Fernrohres um die
Declinationsachse vermeiden, da eine solche leicht mit kleinen Verstellungen im
Stundenwinkel verknüpft ist.
Ein 2. Verfahren zur Bestimmung des Schraubenwerthes besteht in der
Ausmessung einer Distanz von bekannter Grösse, die entweder ein Bogen am
Himmel oder durch terrestrische Marken hergestellt sein kann. Um im ersteren
Falle einem etwa zu befürchtenden Fehler in der Distanz einen möglichst
geringen Einfluss auf die Bestimmung des Winkelwerthes einzuräumen, wählt
man eine grössere Declinationsdififerenz zwischen zwei Sternen, die man ver
mittelst eingeschalteter Zwischensterne stufenweise ausmisst. Sehr geeignet für
diese Bestimmung ist der » AZ « Bogen im Sternhaufen h Persei, welcher eine
Amplitude in Declination von 18'*6 umfasst, die durch 8 zwischenliegende Sterne
in Differenzen von durchschnittlich 2' getheilt wird. Da dieser Bogen, sowohl
bei grösseren, als bei kleineren Instrumenten häufig angewandt wird, so mögen
hier die für die Beobachtung und die Berechnung des Schraubenwerthes nöthigen
Angaben folgen. Die Positionen der Sterne für das mittlere Aequinoctium 1900 sind:
Stern
Grösse
AR.
Jährl. Präc.
Deci.
Jährl. Präc.
A
7-2
2 h 12 w
53**1
+4^194
+56° 51' 26"-0
+ 16"-78
B
9-5
12
36*5
H-4-190
48
32-2
+ 16-79
C
9-1
11
46-5
-4-4-183
46
39-5
+ 16-83
D
8-1
11
26-6
-t-4-179
44
43-1
+ 1-684
E
6-5
12
12-1
+4-183
42
26-2
+ 16-81
F
6*5
12
2-8
+4-180
40
23-5
+ 16-82
G
9-1
li
39-2
+4-176
38
17 4
+ 16-84
H
8-6
11
46-9
+4-175
36
16-9
+ 16-83
I
9-0
11
22*3
+4-171
34
330
+ 16-85
Z
8-4
11
22-5
+4-170
32
49-5
+ 16-85
Der Unterschied der Declinationen der beiden Endsterne, auf dessen ge
naue Kenntniss es hier allein ankommt, beträgt nach Beobachtungen am Pulko-
waer Verticalkreise und Meridiankreisbeobachtungen eben dort und in Strassburg
für das mittlere Aequinoctium des Jahres /:
A8 = 18' 36"-49 + (/ — 1900) 0”-072 — 0"-005 •
Um den beobachteten Declinationsunterschied AZ auf den mittleren Unter
schied zu Beginn des Jahres zu reduciren, hat man:
Red. auf Jahresanfang = Aa' 4- Bb' -+- Cc ' -|- Dd\
wo A, B } C, D, die bekannten BESSEL’schen Grössen sind, welche in allen
grösseren astronomischen Ephemeriden, im Berliner Jahrbuch oder unter der um
gekehrten Bezeichnung C, D, A } B im Nautical Almanae oder der Connaissance
des Temps gegeben werden und die a\ b\ c\ d' die folgende Bedeutung haben:
a' = n siti a 0 sin A a
b 1 = cos a n sin A a
c — cos a
d' = sin a
0 sin 8 0 sin A a
0 sin 8 0 sin A a
lang e sin 8 0 sin Ao + sin a 0 cos 8 0 sin A8
cos n 0 cos o 0 sin A 8.