Mikrometer nach Wellmann.
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Für die einzelnen Quadranten wird:
Quadrant II.
[x 0 COS IV
3"'72
Coir.
— 0*07
A
3"-65
III.
3-61
-h 0-06
3*67
IV.
3-46
-+■ 0-07
3-53
I.
3-77
- 0-08
3-69
Durch die Berücksichtigung des Correctionsgliedes wird, wie diese Zahlen
zeigen, die Uebereinstimmung der einzelnen Quadrantenwerthe wesentlich ver-
grössert; dagegen wird, wenn dasselbe ganz ausser Acht gelassen wird, der
Mittelwerth um kaum 0"’01 geändert. Uebrigens bemerkt der Beobachter: Bilder
äusserst unruhig. Die Beobachtung musste abgebrochen werden, da das Fernrohr
durch heftige Windstösse bedenklich erschüttert wurde, so dass das Object um
enorme Beträge im Gesichtsfeld hin- und herschwankte.
Abhängigkeit der Maximalelongation von der Temperatur und
der Ocular-Stellung.
Eine besondere Untersuchung verdient die Abhängigkeit der Grösse ¡x von
der Vergrösserungszahl v des Fernrohres. Als Quotient der Brennweiten von
Objectiv und Ocular ist die Vergrösserung eine Function der Temperatur, und
da p. umgekehrt proportional zu v, so wird die Aenderung, welche jx in dieser
Beziehung erfährt, ausgedrückt durch die Gleichung — = worin f
und F die Brennweiten von Ocular und Objectiv bezeichnen. Erfahrungsgemäss
sind aber die Grössen auf der rechten Seite sehr klein, und da sie ausserdem
einander entgegenwirken, so wird auch djx als unmerklich angesehen werden
dürfen.
Anders verhält es sich mit dem Einfluss, welcher aus der Einstellung
des Oculars auf verschiedene Sehweiten hervorgeht. Hier zeigt eine nähere
Untersuchung 1 ), dass, wenn man den strengeren Ausdruck für die Ver-
grösserung eines Fernrohres v=y^l berücksichtigt, worin s die
deutliche Sehweite und e der Abstand des zweiten Hauptpunktes des Ocular-
systems vom Knotenpunkt des LiSTiNG’schen reducirten Auges sind, der
Werth von |x je mit der Sehweite, auf welche der Beobachter das Ocular ein
stellt, wächst oder abnimmt, und zwar um Beträge, die leicht bis zu merklichen
Bruchtheilen von jx ansteigen können. Es ist daher unerlässlich, dass das Ocular
unverändert in seiner Stellung verbleibt oder, da dies für verschiedene Augen
nicht wohl angeht, dass die Aenderungen in der Ocularstellung an einer am
Ocular angebrachten Scala sorgfältig verzeichnet und bei der definitiven Reduction
in Rechnung gezogen werden. Man kann sich dabei meist auf die grössten
Glieder beschränken und die Aenderung in jx nach dem Ausdruck berechnen
d\x fds
p. “ (s — e) (/ H- s — e) ’
sicherer wird es indessen sein, wenn jeder Beobachter die Grösse jx seiner
deutlichen Sehweite entsprechend bestimmt.
Uebrigens ist es bemerkenswerth, dass, so lange das Ocular selbst nicht, ver
schoben wird, eine Veränderung der Stellung des Auges zu demselben ohne
Einfluss auf jx ist.
*) Brendel, a. a. O., pag. 67 .