Full text: Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel

Mikrometer nach Wellmann. 
175 
Für die einzelnen Quadranten wird: 
Quadrant II. 
[x 0 COS IV 
3"'72 
Coir. 
— 0*07 
A 
3"-65 
III. 
3-61 
-h 0-06 
3*67 
IV. 
3-46 
-+■ 0-07 
3-53 
I. 
3-77 
- 0-08 
3-69 
Durch die Berücksichtigung des Correctionsgliedes wird, wie diese Zahlen 
zeigen, die Uebereinstimmung der einzelnen Quadrantenwerthe wesentlich ver- 
grössert; dagegen wird, wenn dasselbe ganz ausser Acht gelassen wird, der 
Mittelwerth um kaum 0"’01 geändert. Uebrigens bemerkt der Beobachter: Bilder 
äusserst unruhig. Die Beobachtung musste abgebrochen werden, da das Fernrohr 
durch heftige Windstösse bedenklich erschüttert wurde, so dass das Object um 
enorme Beträge im Gesichtsfeld hin- und herschwankte. 
Abhängigkeit der Maximalelongation von der Temperatur und 
der Ocular-Stellung. 
Eine besondere Untersuchung verdient die Abhängigkeit der Grösse ¡x von 
der Vergrösserungszahl v des Fernrohres. Als Quotient der Brennweiten von 
Objectiv und Ocular ist die Vergrösserung eine Function der Temperatur, und 
da p. umgekehrt proportional zu v, so wird die Aenderung, welche jx in dieser 
Beziehung erfährt, ausgedrückt durch die Gleichung — = worin f 
und F die Brennweiten von Ocular und Objectiv bezeichnen. Erfahrungsgemäss 
sind aber die Grössen auf der rechten Seite sehr klein, und da sie ausserdem 
einander entgegenwirken, so wird auch djx als unmerklich angesehen werden 
dürfen. 
Anders verhält es sich mit dem Einfluss, welcher aus der Einstellung 
des Oculars auf verschiedene Sehweiten hervorgeht. Hier zeigt eine nähere 
Untersuchung 1 ), dass, wenn man den strengeren Ausdruck für die Ver- 
grösserung eines Fernrohres v=y^l berücksichtigt, worin s die 
deutliche Sehweite und e der Abstand des zweiten Hauptpunktes des Ocular- 
systems vom Knotenpunkt des LiSTiNG’schen reducirten Auges sind, der 
Werth von |x je mit der Sehweite, auf welche der Beobachter das Ocular ein 
stellt, wächst oder abnimmt, und zwar um Beträge, die leicht bis zu merklichen 
Bruchtheilen von jx ansteigen können. Es ist daher unerlässlich, dass das Ocular 
unverändert in seiner Stellung verbleibt oder, da dies für verschiedene Augen 
nicht wohl angeht, dass die Aenderungen in der Ocularstellung an einer am 
Ocular angebrachten Scala sorgfältig verzeichnet und bei der definitiven Reduction 
in Rechnung gezogen werden. Man kann sich dabei meist auf die grössten 
Glieder beschränken und die Aenderung in jx nach dem Ausdruck berechnen 
d\x fds 
p. “ (s — e) (/ H- s — e) ’ 
sicherer wird es indessen sein, wenn jeder Beobachter die Grösse jx seiner 
deutlichen Sehweite entsprechend bestimmt. 
Uebrigens ist es bemerkenswerth, dass, so lange das Ocular selbst nicht, ver 
schoben wird, eine Veränderung der Stellung des Auges zu demselben ohne 
Einfluss auf jx ist. 
*) Brendel, a. a. O., pag. 67 .
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.