Full text: Theorie der Mikrometer und der mikrometrischen Messungen am Himmel

Lamelle unter 45°. 
3 6 
pfiehlt es sich nach den Erfahrungen des Verf., statt einer einfachen Lamelle 
eine Doppellamelle oder ein Paar von Metalldrähten anzuwenden, die einen der 
Helligkeit und insbesondere dem Aussehen der Objecte angepassten gegen 
seitigen Abstand haben, und die Durchgangszeiten durch die (ideale) Mittellinie 
zu beobachten. Es lässt sich leicht eine Einrichtung treffen, durch welche der 
Abstand der beiden Lamellen innerhalb gewisser Grenzen variirt werden kann, 
während die Mittellinie in oder in der Nähe der optischen Achse verbleibt. 
Um dem Mikrometer seine richtige Lage zu geben, lässt man einen Stern 
der Kante der Lamelle entlang laufen und ändert ihre Richtung so lange, bis 
sie genau parallel dem Wege des Sterns oder, bei grösseren Abständen vom 
Aequator, bis das Sternbildchen in gleichen Abständen von der Mitte von der 
Kante halbirt wird. (Vergleiche hierüber die »Bestimmung des Parallels« im 
Kapitel: Messungen mit dem Fadenmikrometer.) Macht man diese Bestimmung 
in der Nähe des Meridians, so erhält man, weil dort der scheinbare Parallel 
mit dem wahren zusammenfällt, die Richtung des wahren Parallels, welche auch 
für jede andere Lage des Fernrohrs gültig bleibt, wenn die Fehler des Instru 
ments und seiner Aufstellung hinreichend klein sind; wird dagegen der Parallel 
an dem Orte des zu bestimmenden Objectes ermittelt, so ist er der scheinbare 
Parallel und weicht von dem wahren Parallel um den Betrag HP ab. Dreht 
man hierauf das Mikrometer um =h 45°, so erhält man die für die Beobachtung 
verlangte Lage, sei es in Bezug auf die wahre oder scheinbare Richtung der 
täglichen Bewegung. Uebrigens empfiehlt es sich bei Anwendung einer Lamelle 
und Beobachtung sowohl des Ein- als des Austritts, den Parallel an beiden 
Rändern zu bestimmen und das Mittel der Ablesungen am Positionskreis ein 
zustellen, um von dem Einfluss eines etwaigen kleinen Winkels zwischen den 
Kanten der Lamelle unabhängig zu werden. 
Beispiel. 1889 April 9. Beobachtung des Kometen 1889 III am grossen 
Refractor der Sternwarte Strassburg. Metallfaden unter 45°. Vergr. 154 (Registrirt). 
Beob * Becker 
S nördlich von *7'«-7(5 Ä 15'" 17*4- 15°44'-3i£). 
Der scheinbare Parallel ergab sich aus dem Vergleichstern 357° 34 ,, 7. 
Lage I 42°34'-7 . Lage II 312° 34'-7 
* ^ — * 
c 
* 
* 
% - * 
9*48' 
4'-09 
48'" 
1 20'29 —0'" 16^20 
10*5'"16 J -38 
6"' 
1L-57 - 
0'" 55*-l 9 
48 
47-40 
49 
3-89 16 49 
6 
36 41 
7 
31-55 
5514 
49 
39-79 
49 
5613 16-34 
7 
57-05 
8 
52-02 
54-97 
50 
25-07 
50 
41-09 16-02 
9 
22 10 
10 
17 31 
55-21 
51 
1-06 
51 
17-54 16-48 
10 
39-97 
11 
34-71 
54-74 
51 
34-33 
51 
50-80 16-47 
12 
25-51 
13 
20-64 
5513 
52 
9-15 
52 
25-71 16-56 
13 
46-21 
14 
41-51 
55-30 
52 
51-51 
53 
8-00 16-49 
15 
911 
16 
4-45 
55*34 
53 
48-21 
54 
4-31 16-10 
16 
29-36 
17 
24-73 
55-37 
54 
43-61 
54 
59 95 16-34 
17 
51-50 
18 
46-55 
5505 
55 
36-91 
55 
53-70 16-79 
19 
31-79 
20 
27-50 
55-71 
56 
13-53 
56 
29 61 16-08 
21 
13-41 
22 
8-40 
54-99 
Mittel 
9 52 
4-55 
Mittel — 0 16-36 
22 
47-00 
23 
42-70 
5570 
HU 
-+- 5 
38-7 
Mittel 10 13 
46-6 
Mittel — 
0 55-22 
Sternzeit 
9 57 43-2 
Diff. g. L. I 
-+- 21 
42-1 
Stzt.i.m. M. 1 11 35’8 
Red. a. M. Zt. 
- 3-6 
Diff. 
8 46 7 4 
Red. a. M.Zt.— 126-2.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.