Lamelle unter 45°.
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pfiehlt es sich nach den Erfahrungen des Verf., statt einer einfachen Lamelle
eine Doppellamelle oder ein Paar von Metalldrähten anzuwenden, die einen der
Helligkeit und insbesondere dem Aussehen der Objecte angepassten gegen
seitigen Abstand haben, und die Durchgangszeiten durch die (ideale) Mittellinie
zu beobachten. Es lässt sich leicht eine Einrichtung treffen, durch welche der
Abstand der beiden Lamellen innerhalb gewisser Grenzen variirt werden kann,
während die Mittellinie in oder in der Nähe der optischen Achse verbleibt.
Um dem Mikrometer seine richtige Lage zu geben, lässt man einen Stern
der Kante der Lamelle entlang laufen und ändert ihre Richtung so lange, bis
sie genau parallel dem Wege des Sterns oder, bei grösseren Abständen vom
Aequator, bis das Sternbildchen in gleichen Abständen von der Mitte von der
Kante halbirt wird. (Vergleiche hierüber die »Bestimmung des Parallels« im
Kapitel: Messungen mit dem Fadenmikrometer.) Macht man diese Bestimmung
in der Nähe des Meridians, so erhält man, weil dort der scheinbare Parallel
mit dem wahren zusammenfällt, die Richtung des wahren Parallels, welche auch
für jede andere Lage des Fernrohrs gültig bleibt, wenn die Fehler des Instru
ments und seiner Aufstellung hinreichend klein sind; wird dagegen der Parallel
an dem Orte des zu bestimmenden Objectes ermittelt, so ist er der scheinbare
Parallel und weicht von dem wahren Parallel um den Betrag HP ab. Dreht
man hierauf das Mikrometer um =h 45°, so erhält man die für die Beobachtung
verlangte Lage, sei es in Bezug auf die wahre oder scheinbare Richtung der
täglichen Bewegung. Uebrigens empfiehlt es sich bei Anwendung einer Lamelle
und Beobachtung sowohl des Ein- als des Austritts, den Parallel an beiden
Rändern zu bestimmen und das Mittel der Ablesungen am Positionskreis ein
zustellen, um von dem Einfluss eines etwaigen kleinen Winkels zwischen den
Kanten der Lamelle unabhängig zu werden.
Beispiel. 1889 April 9. Beobachtung des Kometen 1889 III am grossen
Refractor der Sternwarte Strassburg. Metallfaden unter 45°. Vergr. 154 (Registrirt).
Beob * Becker
S nördlich von *7'«-7(5 Ä 15'" 17*4- 15°44'-3i£).
Der scheinbare Parallel ergab sich aus dem Vergleichstern 357° 34 ,, 7.
Lage I 42°34'-7 . Lage II 312° 34'-7
* ^ — *
c
*
*
% - *
9*48'
4'-09
48'"
1 20'29 —0'" 16^20
10*5'"16 J -38
6"'
1L-57 -
0'" 55*-l 9
48
47-40
49
3-89 16 49
6
36 41
7
31-55
5514
49
39-79
49
5613 16-34
7
57-05
8
52-02
54-97
50
25-07
50
41-09 16-02
9
22 10
10
17 31
55-21
51
1-06
51
17-54 16-48
10
39-97
11
34-71
54-74
51
34-33
51
50-80 16-47
12
25-51
13
20-64
5513
52
9-15
52
25-71 16-56
13
46-21
14
41-51
55-30
52
51-51
53
8-00 16-49
15
911
16
4-45
55*34
53
48-21
54
4-31 16-10
16
29-36
17
24-73
55-37
54
43-61
54
59 95 16-34
17
51-50
18
46-55
5505
55
36-91
55
53-70 16-79
19
31-79
20
27-50
55-71
56
13-53
56
29 61 16-08
21
13-41
22
8-40
54-99
Mittel
9 52
4-55
Mittel — 0 16-36
22
47-00
23
42-70
5570
HU
-+- 5
38-7
Mittel 10 13
46-6
Mittel —
0 55-22
Sternzeit
9 57 43-2
Diff. g. L. I
-+- 21
42-1
Stzt.i.m. M. 1 11 35’8
Red. a. M. Zt.
- 3-6
Diff.
8 46 7 4
Red. a. M.Zt.— 126-2.