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Fadenmikrometer.
(s. Fig. 306) trägt einen breiten silbernen Ring, auf welchem in der Mitte die
Theilung eingravirt ist. Seitlich ist ein Farbebehälter angebracht, dessen zuge
spitztes, mit einer feinen Oefifnung versehenes Ende sich in geringem Abstand
von der Trommel befindet. Aus dem anderen Ende desselben ragt ein feiner
Stift mit Kopf hervor, der durch einen leisen Druck auf letzteren gegen die
Trommel gedrückt wird und dort einen farbigen Punkt macht, und durch eine
aufgesteckte Spiralfeder von selbst wieder zurückgeht. Um zu verhüten, dass
bei mehrfachen Wiederholungen der Messungen die verzeichneten Punkte zu
dicht aneinander fallen oder gar ineinander fliessen, ist die Farbenbüchse
verstellbar. Eine auf einer Schraube
befestigte Scheibe, in deren regel
mässig über den Umfang vertheilte
Einkerbungen eine Feder eingreift,
ermöglicht es, die Schraube und
damit zugleich die Farbenbüchse um
gleiche Strecken zu verschieben, und
je nach den Dimensionen mehrere
— bei dem von Vogel benutzten
Apparat, dessen Trommel 12 mm
hoch ist, 15 — Beobachtungen über
einander aufzuzeichnen, ohne über
die Reihenfolge in Zweifel zu sein.
Nachdem die Stellung der Punkte
an der Theilung abgelesen ist, wer
den dieselben wieder durch leichtes
Ueberwischen entfernt, zu welchem
Zweck es rathsam ist, eine Farbe anzuwenden, die sich lange feucht erhält.
Uebrigens könnte, wie Vogel bemerkt, die Vorrichtung leicht dahin verbessert
werden, dass der Druck auf den Stift auf pneumatischem Wege erfolgt und dass
bei dem jedesmaligen Zurückgehen des Stiftes der Farbebehälter automatisch sich '
versetzt.
Eine der vollkommensten und in ausgedehntester Weise brauchbaren Registrir-
vorrichtungen ist der von A. Repsold und Söhne in Hamburg 1 ) hergestellte
Registrirapparat mit Typendruck. Derselbe ist in Fig. 307 a, b, c nach dem
Muster der am Fadenmikrometer des 18 zölligen Strassburger Refractors befind
lichen Einrichtung dargestellt. Zwischen der gewöhnlichen lOOtheiligen Trommel
t und der Zählscheibe z (Fig. 307 b), welche mit eingravirten Strichen und Zahlen
versehen sind und im Falle der Nichtbenutzung der Registrirvorrichtung zur Ab
lesung dienen, sind zwei gleichartige Scheiben T und Z angeordnet, auf welchen
Zahlen und Striche, ebenso wie der zwischen beiden befindliche Index, erhaben aus
gearbeitet sind, die Striche als scharfkantig vortretende Zähne, so dass ein mittelst
einer weichen Backe dagegen gedrückter Papierstreifen deutliche Abdrücke an
nimmt. Zur Schonung der Schraube sind die Scheiben nicht direct auf diese
selbst, sondern auf einen am Mikrometergehäuse befestigten durchbohrten Zapfen
aufgesetzt und werden von der frei hindurchgehenden Schraube durch einen
Mitnehmer herumgeführt. Die Druckbacke B (Fig. 307 a) besteht aus einem
kleinen Tuch- oder Gummikissen und befindet sich an dem einen Ende des
um den Zapfen H drehbaren Hebels, welcher an seinem freien Ende F mittelst *)
*) Zeitschrift für Instrumentenkunde, Jahrgang I.