Full text: Allgemeine Himmelskunde

Die Rotation der Erde ist von W. nach 0. gerichtet. — Beweise. 
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selbst parallel fort, so ist dieses für die vom Aoquator entfernten Gegenden 
nicht mehr der Fall, da ja alle Meridiane nach den Polen zu convergiren, und 
dies um so mehr, je näher man den Polen kommt. Hätte man also an irgend 
einem Orte ein Pendel in der Richtung der Mittagslinie, also von N. nach S., 
anschwingen lassen, so muß allmählich, da die Schwingungsrichtung desselben 
stets dieselbe bleibt, eine Ablenkung des Pendels sichtbar werden. Es kann 
dies aus der Fig. 36 leicht ersehen werden. Es ist in derselben die Schwin 
gungsrichtung und die Lage der Schwingungsebene des Pendels an den kleinen 
über den Horizonten gezeichneten Dreiecken zu erkennen, und zugleich ist in 
diesen letzteren die Lage der Vertikale durch einen stärkeren Strich markirt 
worden. Nehmen wir an, das Pendel sei in dem Punkte B des 30sten Parallel 
kreises JBB‘ in der Richtung der Mittagslinie ns in Bewegung gesetzt worden, 
so muß es, nachdem es durch die Drehung der Erde 30 0 weiter nach 0., nach 
m, gekommen ist, bereits eine merkliche Ablenkung von der Mittagslinie zeigen, 
da die Mittagslinie nicht sich selbst parallel fortgeschritten ist, wohl aber die 
Schwingungsrichtung des Pendels in m, nämlich uv, noch der vorigen Rich 
tung in JB parallel ist. Die Abweichung würde durch den Winkel umn oder 
den ihm gleichen smv gemessen werden. Je weiter das Pendel nach Osten 
kommt, desto größer wird die Ablenkung der Pendelrichtung von der Mittags 
linie, was unmittelbar aus der Figur ersehen werden kann; in B‘ würde das 
Tendel bereits von W. nach 0. schwingen, und seine Schwingungsrichtung mit 
der Mittagslinie einen rechten Winkel bilden.
	        
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