Full text: Allgemeine Himmelskunde

Vorbereitung zur Betrachtung der scheinbaren Bewegungen im specielleren. 15 
*i-, sagt 
Nor dost 
Bntsteht 
lossene 
kann; 
ß. Er 
rruder, 
eil oder 
können, 
)ft von 
eit das 
; heißt 
ikt der 
ne der 
i leich- 
e Ver- 
leioht 
tnadel. 
Man erhält dergleichen, in passende Kapseln cingeschlossen, so daß man sie 
in der Tasche tragen kann, oft schon für einige Groschen. Bekanntlich weiset 
eine magnetisch gemachte Stahlnadel mit ihren Enden beständig nach Norden 
und Süden. Bei uns achtet man gewöhnlich auf das sogenannte Nordende, in 
China hingegen auf das Südende derselben (Nordweisung und Südweisung). Wer 
mit Hilfe einer solchen Nadel die Himmelsgegenden mit einiger Genauigkeit 
bestimmen will, muß sich merken, daß die Richtung der Nadel in unseren 
Gegenden nicht genau die der Mittagslinie ist. Sie weicht bei uns im Jahre 
1869 ungefähr 13°, und zwar das Nordende nach W., das Südende nach 0., 
von der Mittagslinie ab.*) Diese Abweichung ist unter dem Namen der 
Deklination der Magnetnadel bekannt. Will man also nach der Magnet 
nadel Norden bestimmen, so muß man vom Nordende derselben 13° nach 0. 
herumzählen. Uebrigens ist man im stände, aus jedem eisernen oder stählernen 
Stäbchen, etwa aus einer Stricknadel, sich eine Magnetnadel anzufertigen; man 
hat nämlich nur nöthig, dieselbe mit einem Magneten in angemessener Weise 
zu streichen. Befestigt man dann die Nadel an einem Faden, so daß dieselbe, 
schwebend, eine horizontale Lage annehmen kann, so stellt sie sich ebenfalls 
nahezu in die Richtung der Mittagslinie. 
Betrachtung des Polarsternes. Wenn die zuerst angegebene Weise 
der Orientirung sich besonders bei Tage an wenden läßt, so gewährt der ge 
stirnte Himmel in der Nacht ebenfalls ein Mittel, sich zu orientiren. Es steht 
nämlich der sogenannte Polarstern ziemlich nahe dem Nordpole des Himmels, 
und wer ihn anschaut, sieht fast genau nach Norden und kann dann alle 
übrigen Himmelsgegenden bestimmen. Auf ihn achten besonders die Schiffer 
auf dem weiten Ocean, um, von ihm geleitet, den Lauf des Fahrzeuges zu 
richten; sie nennen ihn bezeichnend den Leitstern. Wie derselbe durch die 
7 Hauptsterne des großen Bären gefunden wird, ist bereits angegeben worden. 
Es ist sehr zu empfehlen, die besprochenen Mittel der Orientirung selbst 
anzuwenden; denn einmal thun ist besser, als vielmal hören oder lesen. 
6. Verbindung später gewonnener Resultate mit dem Früheren. 
Im Laufe der Betrachtung sind einige neue Vorstellungen gewonnen worden; 
es ist gut, sie mit den früheren in Verbindung zu bringen: 
Die Scheitellinie steht senkrecht auf der Mittagslinie und auf der Ost- 
Westlinie. 
Der durch den Ost- und Westpunkt gehende Vertikalkreis heißt der 
erste Vertikalkreis. Er durchschneidet den Meridian im Zenithe recht 
winklig und theilt den sichtbaren Himmel in den südlichen und nörd 
lichen; der Meridian dagegen theilt ihn in den östlichen und westlichen 
Himmel. 
*) Die Deklination der Magnetnadel war nach Beobachtungen auf der hiesigen 
Sternwarte Mitte 1865 = 13° 29', 1866 = 13° 21', 1867 = 13° 13', 1868 = 13° 5', 
1869 = 12° 57', und wird betragen Mitte 1870 = 12° 49', 1871 == 12° 41', 
1872 = 12° 33', 1873 = 12° 26'. 1874 = 12° 18', 1875 = 12° 11'.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.