Von den Planeten. — Mars.
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der Entfernung seiner Oberfläche vom Mittelpunkte würde sich in Beziehung
auf die Verhältnisse der Schwere ergeben, daß dieselbe auf dem Mars etwa =
- der auf der Erde beobachteten ist; ein Körper fällt daher an seiner Ober
fläche in der 1. Sek. nur 6,1 Fuß.
6. Rotation, Tageszeiten. Betrachtet man Mars mit einem guten
Fernrohr, so gewahrt man auf ihm verschieden gefärbte hellere und dunklere
Flecken, die, wie fortgesetzte Beobachtungen ergeben haben, der festen Ober
fläche des Planeten angehören. Aus der regelmäßigen Wiederkehr derselben
ist die Rotationszeit des Planeten zu 24 Stdn. 37 Min. 23 Sek. mittlerer Zeit
bestimmt worden. Tn Beziehung auf die Tageszeiten wird also Mars fast
gleiche Verhältnisse mit den irdischen zeigen. Die Sonne bewegt sich fast
mit derselben scheinbaren Geschwindigkeit von 0. nach W. am Himmel,
letzteres, da die Rotation des Planeten in gleicher Richtung mit der der Erde,
nämlich von W. nach 0. erfolgt. Es würde uns also, auf den Mars ver
setzt, in Beziehung auf die Tageszeiten nur die geringere Helligkeit der Tage
auffallen.
Von den Flecken des Mars sind besonders zwei größere, sehr glänzende
an den beiden Polen des Planeten merkwürdig, und man hat bemerkt, daß die
selben regelmäßigen Veränderungen hinsichtlich ihrer Größe unterworfen sind, die
mit dem Verlauf der dortigen Jahreszeiten in der engsten Beziehung stehen.
Während nämlich zur Zeit des dortigen Frühlings und Herbstes, d. i. zu Zeiten,
in denen der Aequator des Planeten senkrecht von der Sonne beschienen wird,
beide Flecken etwa gleich groß erscheinen, verkleinert sich zu andern Zeiten
der Flecken an demjenigen Pole, der gerade seinen Sommer hat, wohingegen
gleichzeitig eine Vergrößerung des Fleckens am andern, Winter habenden Pole
erfolgt. Wegen der schiefen Stellung, welche die Achse des Mars gegen seine
Bahn und zuweilen gegen unsere Gesichtslinie einnimmt, ist zu Zeiten von der
Erde aus nur einer dieser Flecken, und zwar der an dem uns zugewandten
Pol gelegene, sichtbar. Man pflegt übrigens diese Flecken Schneeflecken
zu nennen, und in der Tliat wird man unter den genannten Umständen fast
gezwungen, an schneeförmige Niederschläge auf dem Mars zu denken, um so
mehr, als die Spektralanalyse mit Sicherheit Wasserdampf auf ihm nachge
wiesen hat.
Daß die Schneebedeckung der Erde an deren Polen vom Monde aus ähn
liche Erscheinungen hervorrufen müßte, haben wir bereits angedcutet. Erinnern
uns die beschriebenen Gebilde der Mondoberfläche an geologische Verhält
nisse der Erde, so zeigt uns Mars, wie kein anderer Planet, ähnliche meteo
rologische Processe wie die Erde. Diese sind aber nur möglich, wenn Mars
Wasser und eine Atmosphäre besitzt. Für das Vorhandensein der letzteren
spricht der Umstand, daß gewisse Flecken in der Nähe der Ränder verschwin
den. Eigenthümlich grünliche Flecken des Mars ist man geneigt für Meere
zu halten.