Der Nebelring.
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die Vielgestaltigkeit der bereits beobachteten Schweife? und was ist die
Ursache der verschiedenen Krümmungen derselben? Bestehen alle Kometen
aus denselben Stoffen oder ist auch in dieser Beziehung, wie in so manchen
anderen, Mannigfaltigkeit vorhanden?
Diese Fragen ließen sich noch um manche vermehren; hoffentlich bringt
das jetzt so lebhaft rege Interesse für diese Weltkörper und die neuen Hilfs
mittel der Beobachtung bald neue Aufschlüsse. Tyndall ist auch in der aller-
neusten Zeit mit einer neuen Theorie der Kometen hervorgetreten, die manche
Schwierigkeiten zu beseitigen versucht; wir gehen auf dieselbe hier aber nicht
näher ein, weil sie ebenfalls gar vieles unerklärlich läßt, und deshalb mehr
fachen Widerspruch erfahren hat.
Viertes Kapitel.
Der Nebelring.
Zu den wahrscheinlichen Gliedern des Sonnensystems gehört ein Nebel
oder Staubring, der, soweit die Beobachtungen zu einem Urtheil berechtigen,
zwischen der Merkurs- und Mars-
balm um die Sonne wirbelt.
1. Beschreibung des Zo-
diakallichtes. In den tropi
schen Gegenden der Erde, be
sonders aber am Aequator,
entwickelt sich etwa eine Stunde
nach Sonnenuntergang an dem
Abendhimmel in der Gegend,
wo die Sonne unterging, all
mählich ein eigenthümlicher
heller Schein, der eine zweite,
wenn auch schwächere, oft bis
gegen Mitternacht anhaltende
Dämmerung hervorruft. Einer
Pyramide gleich baut sich eine
Lichtgestalt auf, die fast bis
zum Zenithe hinaufreicht. Der
Fuß dieser Lichtpyramide ist
bedeutend breiter, als der nach
oben strebende Theil derselben.
Die Seiten und die Spitze aber
sind convex, und ohne den
breiten Fuß würde das ganze