Full text: Allgemeine Himmelskunde

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Topographie des Himmels. 
um den Verlauf des Wechsels im Lichtprocesse möglichst genau festzustellen 
und auf diese Weise zur wahrscheinlichen Ursache der Erscheinung zu gelangen. 
Durch genaue Beobachtungen hat sich herausgestellt, daß bei vielen ver 
änderlichen Sternen eine Periodicität im Lichtwechsel stattfindet, so daß 
sich nach einer längeren oder kürzeren Zeit ein bestimmter Verlauf desselben 
wiederholt. Bei anderen Sternen haben sich Perioden der Perioden 
ergeben, indem die Maxima und Minima der Lichtstärke unter sich nicht gleich 
waren, sondern mehrere Maxima und Minima in bestimmter Folge sich nach- 
weisen ließen. Bei noch andern Sternen endlich hat es noch nicht gelingen 
wollen, eine Regelmäßigkeit in dem Wechsel der Lichtstärke zu entdecken. Im 
3ten Bande des Kosmos hat Alex. v. Humboldt ein Verzeichnis von 24 zuver 
lässig veränderlichen Fixsternen nach Fr. Argeiander gegeben, welcher Quelle 
wir die wichtigsten der folgenden Bemerkungen entlehnen. Wer sich specieller 
über die veränderlichen Sterne belehren will, den verweisen wir auf dieses Ver 
zeichnis, auf Littrows Wunder des Himmels und Müdlers populäre Astronomie. 
1 ) Einer der merkwürdigsten veränderlichen Sterne, der deshalb auch 
Mira, d. i. der Wunderbare, genannt wird, ist der Stern o im Halse des Wal 
fisches, dessen Veränderlichkeit schon 1639 erkannt wurde. Er gehört übrigens 
zu den Sternen, bei denen sich Perioden der Perioden ergeben haben, indem 
die verschiedenen Maxima und Minima durchaus verschieden sind. Er sinkt 
zur Zeit des Minimums zu einem Stern 11. bis 12. Größe herab, w’ächst aber 
zirweilen fast zu einem Sterne der 1. Größe an, der etwa Aldebaran an Glanz 
nahekommt, während er zu andern Zeiten sein Maximum schon als Stern 
4. Größe erreicht. Zu- und Abnahme des Lichtes sind aber ziemlich unregel 
mäßig. Aus mehreren Beobachtungen ergeben sich 331 Tg. 20 Stdn. als Zeit 
der ganzen Periode, in der sich alle Veränderungen zu wiederholen pflegen. 
2) Ein anderer Stern, dessen Veränderlichkeit ebenfalls schon sehr früh, 
1669, erkannt worden ist, und der die kürzeste aller Perioden von nur 2 Tg. 
20 Stdn. 49 Min. zeigt, ist ß des Perseus, auch Algol genannt. Er erreicht 
sein Minimum bei der 4. Größe und wächst bis zu einem Sterne 3. bis 2. Größe 
an. In dieser letzteren bleibt er 2 Tg. 13 Stdn. lang, und in 7 —8 Stdn. 
nimmt er darauf bis zur 4. Größe ab. Hat er vom Minimum an 1 Std. lang 
zugenommen, so verbleibt er c. 1 Std. in gleicher Helligkeit, um darauf zum 
Maximum anzuwachsen. Nach Argeiander aber hat eine Verkürzung der Periode 
stattgefunden, über deren genaueren Werth folgende Beobachtungen noch ent 
scheiden werden. 
3) Eine ebenfalls kurze und ziemlich gleichförmige Periode hat >; des 
Adlers; denn sie beträgt nur 7 Tg. 4 Stdn. 13 Min. 53 Sek. Im Minimum 
ist er ein Stern 5. bis 4. Größe, und nimmt dann erst langsam, darauf rascher 
und endlich wieder langsamer an Lichtstärke zu, bis er nach 2 Tg. 9 Stdn. 
sein Maximum als Stern 3. bis 4. Größe erreicht hat, von wo ab er ungleich 
mäßig wieder bis zum Minimum abnimmt. 
4) Stern ß der Leier hat zwei Maxima und zwei Minima, die sich in
	        
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