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Topographie des Himmels.
gelungen ist, bei einer nicht unbedeutenden Zahl von Fixsternen sogenannte
Eigenbewegungen zu entdecken, ist bereits gesagt worden, und namentlich ist
es Mädler gewesen, der durch Vergleichung dieser Bewegungen an mehreren
Tausend Sternen, namentlich an den in ihren Positionen so genau bestimmten
3222 Sternen des Bradley sehen Katalogs, wo möglich zu dem Sterne oder der
Sterngruppe, der Centralsonne, zu gelangen versucht hat, um welche alle
Sterne des Milclistraßen-Systems sich bewegen. Es würde uns zu weit führen,
den Gedankengang, der Mädler bei seinen Untersuchungen geleitet hat, hier
ausführlich zu entwickeln*); w r ir müssen uns damit begnügen, in Kürze die
wahrscheinlichen Resultate seiner Forschungen mitzutheilen.
Mädler führten seine mühsamen Untersuchungen dahin, »die reiche und
glänzende Plejadengruppe als das allgemeine Bewegungscentrum anzu
nehmen für alle die Millionen Sonnen, mit Inbegriff ihrer eigenen Systeme, und
bis zu den entferntesten Regionen der Milchstraße hin«, und wenn dieses Cen
trum in einen Stern falle, so habe der glänzendste Stern jener Gruppe, Alkyone,
sinnig »die Gluckhenne mit den Küchelchen« genannt, den meisten Anspruch
darauf, dieser Stern, die Central sonne, zu sein. Die Umlaufszeiten inner
halb des Plejadensystems dürften auf 2 mill. Jahre zu schätzen sein.
»Zunächst um diese Gruppe, deren Durchmesser etwa auf V^o ihrer Entfer
nung von unserer Sonne zu setzen ist, befindet sich ein verhältnismäßig stern
armer Raum, der sich bis in eine etwa dem 6fachen Durchmesser der Gruppe
gleiche Entfernung nach allen Richtungen herumzieht, wo dann wieder eine reichere
Zone beginnt. Ob diese Zone sich in der Wirklichkeit ringförmig gestalte, von
welcher Breite und Mächtigkeit sie sei u. dgl. m., dies werden erst spätere
Untersuchungen mit Sicherheit erörtern können. Mir ist es nach den bis jetzt
vorliegenden Thatsachen wahrscheinlich, daß von Alkyone und der Mittelgruppe
an nach allen Seiten sternarme und sternreiche Regionen auf einander folgend
abwechseln, und daß diese Regionen sich vorherrschend ringförmig gestalten.
Die äußersten Theile dieser Region bilden übrigens ziemlich bestimmt einen
Ring; denn hier häufen sich die Sterne 7. bis 10. und 11. Größe ungewöhnlich
an, theils auf dem Grunde der Milchstraße, theils nahe an ihren Grenzen hin
ziehend. Schon ein mäßiges Fernrohr zeigt die Sterne dieses Ringes mit hin
reichender Deutlichkeit einzeln, während die weiter entfernte eigentliche Milch
straße nur in sehr beträchtlichen Fernrohren auflöslich ist. Diese besteht aus
wenigstens zwei hintereinander liegenden, nahezu concentrischen Ringen, mit
einem durch brückenartige Verbindungsglieder unterbrochenen, sternarmen
Zwischenräume. Ob hinter diesen beiden Ringen, welche auf der südlichen
Halbkugel im Skorpion und dem südlichen Kreuz besonders glänzend erscheinen
und bis auf 2 ¡5 ihres Zuges uns getrennt erscheinen, noch mehrere ähnlicher
Art sich hinziehen, vermögen wir nicht zu erforschen. Es scheint aber, daß
*) Genaueres findet man in der Schrift: Die Centralsonne von Dr. J. H. Mädler,
Mitau und Leipzig.