Full text: Allgemeine Himmelskunde

Mittel, die Sternbilder kennen zu lernen. 
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bekanntlich die Rectascensionen gezählt werden, liegt auf der Karte unten, wo 
360 und T steht; ihm gegenüber liegt der Herbstpunkt in 180° Rectascension, 
mit bezeichnet. Der beide Punkte verbindende Bogen soll die nördliche 
resp. südliche Hälfte der Ekliptik bedeuten, in der die bekannten zwölf Zeichen 
in üblicher Weise angegeben worden sind. 
Will man vermittelst der bezeichneten Sternkarten, namentlich der Hemi 
sphären, die Sterne und Sternbilder aufsuchen, so würde man sich die Sache 
nicht unwesentlich erleichtern, wenn man sich dieselben etwa auf eine Papp 
scheibe klebte und diese im Mittelpunkte auf der Rückseite mit einem Stiele 
versähe, mit dessen Hilfe man die Pappscheibe um sich selbst drehen könnte, 
weil man alsdann durch eine geeignete Drehung die auf der Karte verzeicli- 
neten Sterne in bessere Uebereinstimmung mit den am Himmel befindlichen 
bringen kann. Wollte man sich z. B. am nördlichen Himmel orientiren, so 
suche man sich mit Hilfe des großen Bären, den ja fast jeder kennt, in be 
kannter, S. 8 schon bezeichneter Weise den Polarstern und dadurch den Nord 
pol des Himmels auf. Alsdann nehme man die entsprechende Karte vor sich 
und suche sie, in die Höhe gehoben, dadurch zu orientiren, daß man die Scheibe 
so weit um sich selbst dreht, bis der große Bär der Karte in derselben Rich 
tung vom Pole dieser liegt, als in welcher man ihn am Himmel vom Himmels 
pole erblickt. Thut man dies zu verschiedenen Stunden desselben Tages oder 
zu verschiedenen Jahreszeiten, so wird man sich leicht von der veränderten 
Lage des Sternenhimmels überzeugen. Wie wir aus dem Früheren wissen, 
verschiebt sich der Stand des Himmels in je 4 Minuten um 1°, und ungefähr 
ebenso groß ist die Aenderung desselben an jedem folgenden Tage für eine 
bestimmte Stunde w r egen der veränderten Stellung der Sonne in der Ekliptik. 
5. Anwendung auf den Himmel. Wollte man nun, nachdem man 
die Karte orientirt hat, die einzelnen Sterne und Sternbilder finden, so könnte 
man am besten von dem bekannten großen Bären ausgehen und durch Anwen 
dung des Alignements seinen Zweck erreichen. Verbindet man in Gedanken die 
Sterne ß und « des genannten Sternbildes durch eine gerade Linie, und ver 
längert man diese bis zu dem ersten hellen Sterne 2. Größe, so trifft man 
den Polarstern und damit das Sternbild des kleinen Bären, das in der 
Gruppirung seiner wichtigsten Sterne dem großen Bären sehr ähnlich ist. Den 
zweiten Hauptstern ß des kleinen Bären findet man leicht, wenn man ihn als 
die Spitze eines gleichschenkligen Dreiecks betrachtet, dessen Basis die Sterne 
a und 4 des großen Bären bezeichnen. Halbirt man diese Basis, so trifft eine 
in der Mitte derselben errichtete Senkrechte den gesuchten röthlichen Stern ß. 
Verlängert man die von 6' nach y des großen Bären gezogene Linie, so 
trifft man zuerst das durch keine hellen Sterne ausgezeichnete Sternbild des 
kleinen, sodann aber bei weiterer Verlängerung vier leicht kenntliche Sterne 
f, y, t] und « oder Regulus des großen Löwen, dessen andere Sterne man 
dann leicht findet. Die Sterne beider Sternbilder gehören nicht zu den Circum- 
polarsternen. Verlängert man die obige Linie in umgekehrter Richtung, also
	        
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