Dauer des Sonnensystems 
diesen neuen Räumen neue Verhältnisse sich finden, unter denen der jetzige 
Stand der Dinge unmöglich ist. Die Sonne bewegt sich gegenwärtig in einer 
sehr sternarmen Gegend des Universums; wird es immer so sein? Jetzt ist 
ein Einfluß der fernen Fixsterne auf unsere Welteninsel nicht zu entdecken; 
wer bürgt dafür, daß er in Zukunft nicht eintritt und die Bande, die jetzt die 
Planeten an die Sonne fesseln, nicht gelöst oder so modificirt werden, daß die 
Auflösung der jetzigen Ordnung der Dinge eine nothwendige Folge wird? 
Wir haben ferner gesehen, daß die regelmäßige Verkürzung der Umlaufs 
zeit des JEncke sehen Kometen das Vorhandensein eines seinen Lauf hemmenden, 
den Weltenraum erfüllenden Fluidums fast mehr als wahrscheinlich macht. 
Die durch den Widerstand dieses Fluidums hervorgebrachte Vergrößerung der 
Geschwindigkeit beträgt nach der Beobachtung gegenwärtig den 1000 sten Theil 
ihres jetzigen Betrages; ginge diese Aenderung der Geschwindigkeit in gleicher 
Weise fort, so würde der Komet in 16000 Jahren die doppelte Geschwindigkeit 
besitzen; das nothwendige Ende würde sein Herabstürzen auf die Sonne sein. 
Zwar haben bei den Planeten die Beobachtungen einen ähnlichen Einfluß des 
Aethers bisher noch nicht nachzuweisen vermocht; ob er aber wegen der 
größeren und festeren Masse der Planeten für diese ganz unschädlich und 
gleich Kuli zu setzen ist, läßt sich eben so wenig bestimmen. Wäre der durch 
den Aether bewirkte Widerstand auch noch so gering, er müßte ähnliche Folgen 
zuwegebringen, wenn auch vielleicht erst in vielen Millionen von Jahren. 
Das gemeinsame Grab aller Glieder unsers Sonnensystems wäre der brennende 
Schooß der Sonne, der ihnen einst vielleicht die Entstehung gegeben. Wie aber 
die von der Erde erzeugten und zur Erde wieder zurückgekehrten Stoffe durch die 
der Erde verliehene schöpferische Kraft zu neuen Gebilden sich gestalten; so 
wird durch Gottes allmächtige Hand der Stoff, der jetzt, zu den uns bekannten 
Planeten und Kometen geballt, die Sonne umkreiset, nachdem er den ihm vor 
geschriebenen Zweck erfüllt hat, zu neuen Welten geformt werden, die, wie 
die gegenwärtige, seinen Ruhm verkündigen, so daß auch dann noch gelten 
wird, was der heilige Sänger sagt: Die Himmel rühmen des Ewigen 
Ehre, ihr Schall pflanzt seinen Namen fort!