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Von den scheinbaren Bewegungen der Himmelskörper.
Fig. 20.
des Sternes. Das Maß dieses Winkels ist der Bogen des Aequators vom Früh-
lingspunkte bis zum Durchschnittspunkte des durch den Stern gehenden Kreises
mit dem Aequator, und es wird gewöhnlich dieser Bogen als die gerade Auf
steigung des Sternes angesehen. Der durch den Stern gehende größte Kreis
heißt hier Ab weich ungs- oder Deklinations kreis, auch wohl Stun-
denkreis, weil die Rectascension als Bogen des Aequators auch in Zeit an
gegeben werden kann (S. 59). Der Colur der Nachtgleichen aber ist der erste
Deklinationskreis. Der Bogen des durch den Stern gehenden Deklinations
kreises, vom Aequator bis zum Sterne hinauf, wird die Abweichung oder
die Deklination des Sternes genannt. Es kann also ein Stern höchstens
360° oder 24 h Kectascension (AR), aber nur 90° Deklination haben. Letztere
zählt man nach N. und nach S. vom Aequator aus als nördliche und süd
liche Deklination, und pflegt erstere durch + I) oder bloß mit D, letztere
mit — D zu bezeichnen. Wäre also z. B. die Position eines Sternes durch
AR = 118°, + D = 40° bezeichnet, so würde diese Bezeichnung bedeuten,
daß der Stern 118° Rectascension und 40° nördliche Deklination besitze. Ver
wandelt man die Rectascension in Zeit, so hätte man statt obiger Angabe
AR = 7 h 52 m , + D =40° schreiben können.
Wäre in Fig. 20 Kreis SWNO
jetzt der Aequator und in ihm S der
Frühlingspunkt, so wäre der durch den
Stern s'" und den Pol £ gehende Kreis
a z b der Stundenkreis des Sternes,
Winkel Szb oder Bogen Sb seine
Rectascension, und bs“‘ seine nördliche
Deklination.
Da die Fixsterne ihre Stellung zum
Aequator und zum Frühlingspunkte nicht
in jedem Augenblicke, wenigstens nicht
merklich, ändern, so hat die Angabe ihrer Position nach Rectascension und
Deklination nicht bloß für einen bestimmten Zeitmoment und für einen bestimm
ten Ort der Erde, sondern eine allgemeinere Giltigkeit. Ohne alle Veränderung
sind indessen diese Größen auch nicht; doch machen sich dieselben erst nach
langen Zeitabschnitten dem Auge bemerklieh. Näheres über diese Sache wird
ein späterer Abschnitt bringen; hier kommt es nur auf Auffassung der Haupt
verhältnisse an.
3. Bestimmung der Stellung eines Sternes in Beziehung auf
die Ekliptik. Wegen der Wichtigkeit, welche die Ekliptik bei der jähr
lichen Bewegung der Sonne hat, pflegt man die Stellung der Sterne auch in
Beziehung auf sie anzugeben. Als Anfangspunkt derselben rechnet man eben
falls den Frühlingspunkt und zählt von ihm in der Reihenfolge der Zeichen
oder von W. nach 0., also wie im Aequator, 360° herum.
Denkt man sich durch den zu bestimmenden Stern einen auch durch die