Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Coronographen. 
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zur Benutzung der K- Linie übergegangen ist. Diese mit grosser Wahr 
scheinlichkeit dem Calcium angehörende Linie erscheint in den Pro 
tuberanzen und in der Chromosphäre sehr scharf, erstreckt sich ausserdem 
mindestens gerade so weit in die Protuberanzen hinein, wie die Wasser 
stofflinien, so dass die erhaltenen Protuberanzbilder an Schärfe und Aus 
dehnung durchaus mit den in der C- Linie optisch erhaltenen concurriren 
können. Als weiterer günstig wirkender Umstand kommt hinzu, dass 
die helle K -Linie scharf in der sehr breiten und verwaschenen dunklen 
Absorptionslinie sitzt, dass also gerade an dieser Stelle die Intensität des 
continuirlichen Spectmms eine sehr geringe und damit der Contrast der 
abgebildeten Protuberanz gegen die Umgebung ein sehr grosser wird. 
Die K- Linie erscheint eigenthümlicher Weise auch in den Fackeln 
hell, und somit erhält man auch ein Bild der letzteren, und zwar im 
Gegensätze zu directen Aufnahmen oder Beobachtungen, lief denen sie 
nur in einem begrenzten Gebiete in der Nähe des Sonnenrandes zu er 
kennen sind, auf der ganzen Sonnenscheibe. Es ist damit für das Stu 
dium der Fackeln eine sehr beträchtliche Erweiterung eingetreten. 
Die Coronographen. 
Die grosse Schwierigkeit, welche der Erforschung der Sonnencorona 
dadurch entgegensteht, dass dieselbe im allgemeinen nur bei totalen 
Sonnenfinsternissen, also nur zu seltenen, sehr kurzen Momenten und 
dabei noch unter meist ungünstigen Umständen zu beobachten ist, hat 
naturgemäss zu dem eifrigen Bestreben geführt, eine Methode zu erfinden, 
welche es ermöglicht, die Corona in entsprechender Weise wie die Pro- 
tuberanzen zu jeder Zeit sehen zu können. Dass dies nicht auf ähnliche 
Weise möglich ist wie bei den Protuberanzen, erhellt aus der Thatsache, 
dass das Licht der Corona im Gegensätze zu demjenigen der Protuberanzen 
ein wesentlich continuirliches Spectrum liefert, dessen Trennung vom 
continuirlichen Spectrum der Erdatmosphäre nicht erreicht werden kann. 
Aus der Länge der Coronalinie bei senkrechter Stellung des Spaltes zum 
Sonnenrande würden sich allerdings vielleicht Schlüsse auf die Ausdehnung 
der inneren Theile der Corona ziehen lassen, auf die charakteristische 
Form und Structur aber nicht, da die Coronalinie einerseits sich nicht 
weit genug vom Sonnenrande erkennen lässt und andererseits auch 
zwischen den hellen Strahlen der Corona erscheint, das Gas, von dem sie 
herrührt, also an der Structur der Corona nicht wesentlich betheiligt ist. 
Irgend ein ausgedehntes cölestisches Object kann am hellen Tage 
nur dann sichtbar sein, wenn seine Flächenhelligkeit h so gross ist, dass 
das Verhältniss der Summe von h und der Helligkeit H der erhellten
	        
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