Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die photographischen Refractoren und Reflectoren. 
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der Mitte des Rohres hei 1) angebracht, so würde unter der Annahme 
einer symmetrischen Durchbiegung der beiden Rohrhälften überhaupt keine 
Richtungsveränderung zwischen den optischen Axen von Sucher und Fern 
rohr entstehen, die Biegung also ohne Einfluss auf die Lage des Bild 
punktes sein und nur einen Fehler in der Centrirung des Objectivs her 
vorbringen. Bei unsymmetrischer Durchbiegung würde nur die Differenz 
der beiden Biegungen, also auch ein viel geringerer Betrag als bei An 
bringung des Suchers am Ocularende, eingehen. 
Die Einrichtung, ein anderes, meist grösseres Fernrohr als Sucher 
an Stelle des Gegengewichtes auf die Declinationsaxe zu setzen, ist in 
der Praxis mehrfach getroffen worden. Es gehen hierbei auch nur die 
Differenzen der Biegungen der beiden Rohre ein; aber dieselben werden 
im allgemeinen nicht unbeträchtlich sein, wenn die beiden Fernrohre von 
sehr verschiedener Grösse und Construetion sind, wie dies meistens der 
Fall gewesen ist. Neu hinzu tritt der Einfluss der Biegung der Decli 
nationsaxe. Diese Einrichtung, die für viele Zwecke sehr bequem ist, 
indem sie gestattet, zwei verschiedenartige Instrumente mit einer einzigen 
Montiruiig und in einer einzigen Kuppel zu verwenden, ist daher ebenfalls 
für längere Aufnahmen nicht als geeignet zu bezeichnen. 
Die Unmöglichkeit, mit Hülfe eines Suchers brauchbare Aufnahmen 
von grösserer Expositionszeit zu machen, hat zu einer Methode geführt, bei 
welcher ohne Sucher unter Anwendung des Objectivs des Hauptfernrohrs 
selbst ein Stern gehalten werden kann, so dass also die Biegung gänzlich 
eliminirt wird. Diese Methode besteht darin, neben der Cassette ein 
Ocular mit Fadenkreuz anzubringen, in welchem ein seitlich gelegener 
Stern gehalten wird. Sie hat, was die Forderung angeht, das Bild eines 
Sternes genau auf demselben Punkte der Platte zu halten, zu sehr guten 
Resultaten geführt, ist aber in der bisherigen einfachen Form nicht all 
gemein anwendbar, sondern nur bei Objectiven, welche für die optischen 
Strahlen achromatisirt sind. Mit derartigen Objectiven sind aber aus 
anderen, früher auseinandergesetzten Gründen, gute Aufnahmen überhaupt 
nicht zu erhalten — abgesehen von den kleineren mehrlinsigen Objectiven, 
welche gleichzeitig für die optischen und die photographischen Strahlen 
corrigirt sind — sondern man verwendet heute in der Himmelsphoto 
graphie nur noch für die chemischen Strahlen achromatisirte Objective, 
und die von diesen gelieferten optischen Bilder sind so schlecht, dass 
es ganz unmöglich ist, dieselben exact auf einem Fadenkreuze zu halten. 
Es ist jedoch denkbar, ein Ocular so zu construiren — durch Verbindung 
mit einem Correctionssysteme — dass die Bilder optisch brauchbar werden, 
und dann würde gegen die Methode des Haltens ohne Sucher nicht viel 
anderes einzuwenden sein, als dass bei ihr eine gewisse Einschränkung
	        
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