Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die photographischen Refractoren und Reflectoren. 
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Es war ursprünglich beabsichtigt, den sehr sanft in Sammetführung 
gehenden Schieber der Cassetten zum Exponiren, resp. zur Beendigung 
der Exposition zu benutzen. Sehr bald aber zeigte sich, dass die 
durch die Bewegung der Schieber entstehenden, bei der Solidität der 
Bauart des Fernrohrs nur sehr geringen Erschütterungen bei helleren 
Sternen doch die grösste Präcision der Bilder verhinderten, und es 
wurde daher vor dem Objective ein Klappenverschluss angebracht, der 
ohne merkliche Erschütterungen functionirt. Dieser Verschluss besteht 
aus einem leichten kreisförmigen Metallrahmen von etwas grösserem 
Durchmesser als das Objectiv, der mit schwarzer Seide' überzogen 
ist. Die so hergestellte, sehr leichte, aber undurchsichtige Scheibe sitzt 
an dem einen Ende eines Stieles, der am anderen Ende behufs Aus- 
balancirung ein Gegengewicht trägt. Im Schwerpunkte des Stieles ist 
derselbe um eine seitlich vom Objective angebrachte, zur optischen Axe 
parallele Axe drehbar; eine an der gleichen Axe befestigte Spiralfeder 
ist bestrebt, die Scheibe seitlich zu halten, das Objectiv also frei zu lassen. 
Durch eine Schnur kann die Scheibe an das Objectiv gezogen werden, 
in welcher Lage sie durch eine Arretirung dann festgehalten wird. Ein 
Druck auf einen am Ocularende frei herabhängenden elektrischen Ein 
schalter hebt die Arretirung auf, durch die Spiralfeder wird die Scheibe 
vom Objective weggedreht und so die Exposition bewerkstelligt, die 
durch Ziehen an der Schnur wieder beendigt wird. Der Anschlag für 
die Scheibe besteht aus gespannten Gummistreifen. Sehr kurze Ex 
positionszeiten sind mit Hülfe dieses Verschlusses nicht zu erreichen, da 
die Bewegung des Schiebers zur völligen Freilegung des Objectivs etwa 
eine Secunde beansprucht. 
Die Montirung des Fernrohrs ist die übliche von Repsold angewandte, 
bis auf die Säule, welche nicht senkrecht steht, sondern deren oberer 
Tlieil zunächst in der Richtung der Stundenaxe verläuft, und zwar so weit, 
dass das Fernrohr, ohne anzustossen, die Knickung der Säule passiren 
kann. In dieser Montirung sind die Vortheile der gewöhnlichen deut 
schen und der englischen vereinigt; das Instrument kann in keiner Lage 
mit der Säule in Berührung kommen, und jeder Punkt des Himmels, auch 
der Pol, kann in jeder Lage des Fernrohrs erreicht werden. Für Be 
obachtungen in der Nähe des Zeniths, die gerade bei photographischen 
Aufnahmen möglichst erstrebt werden, ist die Lage oder Stellung des 
Beobachters sehr bequem, da die bei der deutschen Autstellung sonst 
hindernde Säule weit entfernt ist. Die Säule ist natürlich sehr fest con- 
struirt und auf breitem Fussgestell aufgestellt, und die Aufstellung hat 
sich gerade bei diesem Instrumente als so stabil bewiesen, wie es kaum 
je bei anderen Fernrohren beobachtet worden ist.
	        
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